Taiwan 01-06/2023: Export-Menge runter, -Wert rauf
Taiwans Fahrrad-Industrie hat sich im ersten Halbjahr 2023 im Vergleich zu den ersten sechs Monaten des Vorjahres gut behaupten können. Was die Fahrrad- und E-Bike-Exportmenge betrifft, ist diese zwar rückläufig. Dafür sorgt aber die strategische Fokussierung der Taiwaner auf eine hochwertige Fahrrad- und E-Bike-Produktion für ein weiteres Wertplus. Nur der Sektor Fahrrad-Komponenten hat im Vergleich sowohl bei der Export-Menge als auch beim -Wert kräftig Federn lassen müssen.
Taiwans Fahrradproduzenten – hier ein Blick in die Alurahmen-Produktion von Merida – können sich mit ihrem Fokus auf hochwertige Fahrräder und E-Bikes selbst in Krisenzeiten gut behaupten.Foto: Merida

In Zahlen: Taiwans Fahrrad-Hersteller haben laut vorliegendem Material der Taiwan Bicycle Association (TBA) in der ersten Hälfte des laufenden Jahres alles in allem 782.009 Fahrräder (minus 18,99 Prozent) und 446.778 E-Bikes (minus 9,95 Prozent) exportiert. Damit konnte der Wert dieser Fahrrad-Exporte um 6,32 Prozent und der von E-Bikes um 1,76 Prozent zulegen. Der Durchschnittspreis eines »Made in Taiwan«-Fahrrads lag bei guten 961,87 USD (884,56 Euro, plus 31,25 Prozent), der von »Made in Taiwan«-E-Bikes bei guten 1.656,34 USD (1.523,37 Euro, plus 13,01 Prozent).
Die oben genannte Fahrrad-Exportmenge 01-06/2023 verteilt sich nach geographisch Regionen wie folgt:
NAFTA:                                  299.732 Einheiten (minus 33,92 Prozent)
EU:                                          235.372 Einheiten (minus 5,41 Prozent)
EFTA:                                        23.290 Einheiten (plus 48,67 Prozent)
Other Mayor countries:           207.301 Einheiten (minus 7,38 Prozent)
ROW (= »Rest of the World«): 16.314 Einheiten (minus 30,35 Prozent)

Die oben genannte E-Bike-Exportmenge 01-06/2023 surrte in folgende geographische Regionen:
NAFTA:                                  96.474 Einheiten (minus 34,99 Prozent)
EU:                                          281.532 Einheiten (plus 0,58 Prozent)
EFTA:                                        10.140 Einheiten (plus 43,75 Prozent)
Other Mayor countries:             56.766 Einheiten (plus 0,29 Prozent)
ROW (= »Rest of the World«):   1.866 Einheiten (minus 55,52 Prozent)

Was Fahrrad-Komponenten betrifft, lag deren Mengenrückgang im Vergleich zum ersten Halbjahr 2022 bei zweistelligen 44,72 Prozent. Damit einhergehend: ein ebenfalls zweistelliger Wertrückgang von 31,03 Prozent.
Fazit
Die Halbjahres-Zahlen belegen, dass Taiwans Fahrradindustrie weiter aufs richtige Pferd setzt: während die Verkaufsmenge im Vergleich abrutschte, kommt jetzt der Fokus auf High-end zum Tragen.
Dass der Inselstaat sowohl bei Fahrrädern als auch E-Bikes ein wenn auch nur einstelliges Wertplus erzielen konnte, ist den hohen Durchschnittspreisen mit ihrem jeweils zweistelligen Plus zu verdanken. Die können sie – Krisen hin, Krisen her – für ihre hochwertigen Produkten durchaus durchdrücken.
Bleibt abzuwarten, ob sie mit ihrer Strategie »im Krisen-Gesamtjahr 2023« und im Vergleich zum tollen Jahr 2022 auch so gut abschneiden. Die Chancen stehen gar nicht so schlecht. Wie heißt es doch warenübergreifend oftmals so schön: »High-end geht immer.«

Text: Jo Beckendorff

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