Vor der offiziellen Präsentation der Geschäftszahlen 2017 im April gab der britische Bike-, Freizeit- und Mobilitätsartikel-Anbieter Tandem Group plc schon Anfang März bekannt, dass man zwar im Vergleich zum Vorjahr einen niedrigeren Umsatz, dafür aber endlich einen Gewinn eingefahren habe. Das sei vor allem das Ergebnis radikaler Kostenkontrollmaßnahmen im Rahmen operativer Verbesserungen im Fahrradsektor.
Demnach soll der Gesamtumsatz 2017 der Tandem Group plc – unter anderem Mutter der Tandem Group Cycles Ltd. mit ihren Marken British Eagle, Claud Butler, Dawes etc. – in Höhe von circa 36,8 Millionen GBP (41,9 Millionen Euro) ungefähr 4 Prozent unter dem des Vorjahres liegen. Der Nettogewinn soll dank oben genannter Kostenreduzierung die 2017er-Prognose von 1 Millionen GBP (1,14 Millionen Euro) erreicht haben.
Während die Spielzeug-Verkäufe 2017 auf Vorjahresniveau lagen – damit aber immer noch besser dastehen als die allgemeinen UK-Spielzeug-Verkäufe mit einem Minus von 6 Prozent – seien die Verkäufe der Eigenmarken Stunted (Tretroller) und Hedstrom (Garten-Spielgeräte) gut verlaufen. Genaue Zahlen werden hier allerdings (noch) nicht genannt. Die unter dem Namen Ben Sayers rollenden Golfprodukte hätten allerdings nicht so gut mithalten können.
Ein weiterer Knackpunkt ist laut Tandem Group der Wegfall bzw. die Liquidation des Großkunden Toys“R“Us-UK. Dieser werde sich auch negativ auf das erste Verkaufsquartal 2018 auswirken. Genauer gesagt: »Sowohl beim Umsatz als auch bei den Orderaufträgen liegen wir derzeit hinter denen des Vorjahres zurück.«
Trotz dieses 2018er-Ausblicks erfreute sich die Börse an der vorab nicht erwarteten Gewinn-Meldung des diesen April veröffentlichten Geschäftsberichts 2017. Somit konnte die einst stark herunter geprügelte Tandem-Aktie der ansonsten durch geschürte Handelskrieg-Ängste arg gebeutelten Weltbörse im März Paroli bieten. Sie kletterte in diesem Zeitraum um sage und schreibe über 23 Prozent nach oben.
Text: Jo Beckendorff