Auf seinem traditionellen Jahresmeeting auf der Taipei Cycle Show 2014 hat das A-Team – ein vor nunmehr 12 Jahren gegründeter Zusammenschluss hochwertiger taiwanesischer Premium-Fahrrad– und Fahrradteile-Anbieter – einen Einblick in die Verkaufszahlen des Jahres 2013 gegeben sowie das eine oder andere Problem angesprochen, dem sich die Produzenten aus Taiwan – der Zentrale der internationalen Fahrradindustrie – künftig ausgesetzt sehen…
Anfangs begrüßte Merida-Chef Michael Tseng (Bild) in seiner Funktion als A-Team-Vorsitzender Vertreter der 20 Kernmitglieder und acht sogenannten Förder-Mitglieder (= Accell Group, Colnago, Dahon, DT Swiss, der US-Handelsverband NBDA, Scott, Specialized und Trek Group). Um dann gleich Fakten zu nennen.
Die bittere Wahrheit zuerst: Erstmals seit 2003 sind Taiwans Bikeexporte unter die Stückzahl von 4 Millionen Einheiten gerutscht (s. Chart 1). 2013 wurden laut dem druckfrischen Zahlenmaterial des taiwanesischen Fahrrad-Exportverbandes TBEA 3,83 Millionen Einheiten nach Übersee verschifft. Verglichen mit dem Vorjahr ist das ein zweistelliges Minus von 11,6 Prozent. Was deren Wert betrifft, fiel dieser im Vergleich zum Vorjahr um 4,6 Prozent auf 1,73 Milliarden US$ (siehe Chart 2). Tseng verweist bei diesem Wert vor allem auf die letztjährig sowohl durch Wirtschaftskrise als auch durch Wetterkapriolen stark beeinträchtigten Verkäufe in der EU.
Jede Meldung hat aber auch sein Gutes: Der Durchschnittspreis eines aus Taiwan heraus exportierten Fahrrads kurbelte einen Rekordwert von 450,64 US$ ein (siehe Chart 3). Verglichen mit dem Vorjahr ist das ein Plus von 7,9 Prozent.
Noch beeindruckender ist dieser Wert allerdings wenn man noch einmal weiter zurückschaut. Im Jahr 2000 hat der durchschnittliche Verkaufspreis eines in Taiwan produzierten Fahrrads gerade einmal bei 109,02 US$ gelegen. Heißt: Er ist innerhalb des letzten Jahres um 313,4 Prozent nach oben geklettert.
Wobei Tseng nicht ohne Stolz auch noch darauf verweist, daß der durchschnittliche Verkaufspreis der beiden Branchengrößen Giant und Merida im letzten Jahr noch weitaus höher gelegen hat als oben genannte 450,64 US$: „Bei Giant lag er 2013 bei 655 US$, bei Merida bei 524 US$.“
Was das Thema Fahrradteile betrifft, lag deren Exportwert 2013 bei 915 Millionen US$ (minus 1 Prozent). Der Wert der importierten Fahrradteile lag bei 861 Millionen US$ (minus 5,6 Prozent).
Einen detaillierten Einblick in das vom A-Team zitierte Zahlenmaterial in einer der kommenden RadMarkt-Ausgaben.
Text/Fotos: Jo Beckendorff, Charts: BOFT/TBEA