2017 liegt es 200 Jahre zurück, dass Freiherr von Drais die Laufmaschine erfand und damit den Grundstein legte für den Siegeszug des Fahrrades. Heute, am 11. November 2016, eröffnet die Große Landesausstellung Baden-Württemberg »2 Räder – 200 Jahre. Freiherr von Drais und die Geschichte des Fahrrades«.
Gezeigt werden auf einer 800 Quadratmeter großen Sonderausstellungsfläche knapp 100 Fahrräder – vom frühen Laufmaschinenmodell bis zum Singlespeed und E-Bike von Coboc. Der chronologisch angelegte Rundgang soll einem gewundenen Fahrradweg nachempfunden sein und stellt vier Abschnitte dar: Die Gründerzeit, den ersten Aufschwung seit 1850, den Niedergang nach dem zweiten Weltkrieg und den Wiederaufstieg des Fahrrades zum Trendprodukt bis heute.
An interaktiven Stationen lässt sich herausfinden, wie Übersetzung und Lenkung funktionieren und wie Kerzen- und Karbidlampen sowie die elektrische Beleuchtung an einem Fahrrad arbeiten. Diverse Fahrradmodelle stehen bereit, die die Besucher ausprobieren können – so darf man beispielsweise auf einem Hochrad Probe sitzen, mit dem Nachbau einer Drais’schen Laufmaschine eine Runde drehen oder Fahrräder mit Hartgummi- und Luftbereifung testen.
Ein Schwerpunkt der Ausstellung liegt auf den Hindernissen auf dem Weg zur heutigen Blüte, von der anfänglichen Stagnation direkt nach der Erfindung über die teilweise spürbare herablassende Behandlung der Radfahrer als Außenseiter in der Gründerzeit (schon damals wurden Radfahrer mit Vegetariern verglichen) bis zur schweren Krise der 50er bis 70er Jahre, als das Fahrrad wegen der Motorisierung in der Bedeutungslosigkeit versank. Das qualitativ schwache Klapprad im Kofferraum ist dafür das Sinnbild.
Die Kosten betragen rund eine Millionen Euro, an denen sich das Land Baden-Württemberg mit 800.000 Euro beteiligte. Das wurde möglich, weil Mannheim es erreichte, dass die Schau als Landesausstellung eingestuft wird.
Weitere Einzelheiten lesen in der Dezember-Ausgabe des RadMarkt.
www.technoseum.de
Text/Fotos: Michael Bollschweiler