Der nach den Corona-bedingten Lock-downs einsetzende »Drang nach draußen« hat dem Transportsystem-Anbieter Thule Group noch einmal einen im Vergleich zum Vorjahr guten Umsatzzuwachs beschert. Der Trend zu Outdoor- und Urlaubsaktivitäten in der näheren Umgebung hat sich auf alle von den Schweden bedienten Produktkategorien auch im dritten Verkaufsquartal positiv ausgewirkt.
In Zahlen: der Nettoumsatz des dritten Verkaufsquartals 2021 belief sich laut vorläufigem Thule-Geschäftsbericht auf 2,77 Milliarden SEK (277,80 Millionen Euro). Verglichen mit den Verkäufen Juli bis September 2020 ist das ein zweistelliges Plus von 13,8 Prozent (währungsbereinigt sogar 16,2 Prozent).
Während der Umsatz in der Verkaufsregion Europa & dem Rest der Welt um 5,1 Prozent (währungsbereinigt 6,9 Prozent) auf 1,92 Milliarden (192,54 Millionen Euro) zulegen konnte, wuchs er in der Region Amerika um satte 39,6 Prozent (währungsbereinigt 44,6 Prozent) auf 850 Millionen SEK (85,24 Millionen Euro).
Dazu Thule Group-CEO- und Präsident Magnus Welander: »Wenn man bedenkt, dass das dritte Quartal 2020 außergewöhnlich stark war – mit einer deutlichen saisonalen Verschiebung vom Frühjahr zum Sommer und Herbst aufgrund von Pandemieabschaltungen -, war das Wachstum noch beeindruckender…Dank unserer flexiblen Supply-Chain-Organisation waren wir in der Lage, den Großteil der gestiegenen Nachfrage auf dem Markt zu bedienen.« So hätten auch höhere Umsätze und weiterhin niedrige Gemeinkosten zu der starken Entwicklung des Betriebsergebnisses im dritten Quartal beigetragen.
01-09/2021: Zweistelliges Wachstum in beiden Thule-Verkaufsregionen
Mit diesen guten dritten Quartalszahlen im Rücken konnte auch der Umsatz der ersten drei Verkaufsquartale 2021 und im Vergleich zu den ersten neun Monaten des Vorjahres um gute 37,2 Prozent (währungsbereinigt 44 Prozent) auf 8,54 Milliarden SEK (856,39 Millionen Euro) nach oben klettern. Dazu aber auch der Hinweis, dass die Corona-Pandemie im Vergleichszeitraum inklusive globalen Lock-downs sich gerade in den Vorjahres-Monaten April und Mai negativ auf den Verkauf ausgewirkt hatte.
Der oben genannte Gesamtumsatz 01-09/2021 teilt sich geographisch in 6,29 Milliarden SEK (630,76 Millionen Euro) in der Region Europa & dem Rest der Welt (plus 35,3 Prozent, währungsbereinigt plus 40 Prozent) sowie 2,26 Milliarden SEK (226,63 Millionen Euro) in der Region Amerika auf (plus 43 Prozent, währungsbereinigt plus 56,5 Prozent).
Das Betriebsergebnis 01-09/2021 belief sich auf 2,15 Milliarden SEK (215,60 Millionen Euro – 01-09/2020: 1,35 Milliarden SEK = 135,37 Millionen Euro).
O-Ton aus dem vorläufigen Geschäftsbericht: »Das Betriebsergebnis wurde durch das starke Umsatzwachstum im Laufe des Jahres positiv beeinflusst, mit einer weiterhin hohen Bruttomarge und niedrigen Gemeinkosten. Das Betriebsergebnis wurde auch durch die Auflösung der Rückstellung für die Earn-Out-Zahlung von Tepui Outdoors Inc. in Höhe von 15 Millionen SEK (1,50 Millionen Euro) beeinflusst.« Thule Group hatte den (Auto-)Dachzelt-Anbieter Tepui Outdoors Inc. aus den USA Ende 2019 für alles in allem 9,5 Millionen USD (damals 8,3 Millionen Euro) übernommen und seinem wachsenden Produktbereich »Active Lifestyle« zugeordnet.
Somit beläuft sich der Nettogewinn der ersten drei Verkaufsquartale 2021 auf 1,64 Milliarden SEK (164,46 Millionen Euro). Zum Vergleich: in den Monaten Januar bis September 2020 waren es gerade einmal 1,0 Milliarden SEK (100,28 Millionen Euro).
Laut Welander hat der anhaltende positive Verkaufstrend insbesondere die Kategorien »Sport&Cargo Carriers« und »RV Products« erfasst. Innerhalb dieser beiden Kategorein hätten sich alle Produktgruppen gut entwickelt und gleichzeitig Marktanteile hinzugewonnen: »Und das trotz der Herausforderung, die große Nachfrage vollständig zu bedienen.«
Kostensteigerungen erfordern Preiserhöhung
Einzige Crux: die Herstellungskosten steigen weiter. Diese Erhöhungen wurden »durch allgemein steigende Materialpreise, extreme Frachtpreise und Kosten im Zusammenhang mit Überstunden und zusätzlichem Personal in unseren Montagewerken« verursacht.
Somit kommt Thule Group auch nicht umhin, die Verkaufspreise zu erhöhen. Nur so könne man zumindest teilweise die steigenden Kosten kompensieren. O-Ton Thule Group: »Erst nach der Umsetzung der geplanten Preiserhöhungen im Jahr 2022 gehen wir davon aus, dass wir die gestiegenen Inputkosten vollständig kompensieren können.«
Text: Jo Beckendorff/Thule Group, Foto & Chart: Thule Group