Mit Blick auf die vorgelegten Geschäftszahlen 2019 erklärt Thule Group-Präsident und -CEO Magnus Welander: »Auch wenn 2019 bei Betrachtung der finanziellen Ergebnisse eher als ein durchschnittliches Jahr zusammenfasst werden kann – ich bin sehr glücklich, dass das Unternehmen in allen vier Produktkategorien Wachstum erzielt hat«. Schließlich habe man im letzten Jahr »eine Reihe von Initiativen erfolgreich vorangetrieben, um unsere Wettbewerbsposition zu stärken und eine bessere Plattform für künftiges profitables Wachstum zu schaffen«.
Heißt laut Welander auch, dass »die umfangreichen Layout-Änderungen und Effizienzprogramme, die im Laufe des Jahres in sechs unserer neun Montagewerke umgesetzt wurden«, sich bald vor dem Abschluss befänden: »Außerdem haben wir unsere aggressive Produktentwicklung mit mehreren Großprojekten für die kommenden Jahre fortgesetzt und 6 Prozent des Umsatzes in die Produktentwicklung investiert.«
Schlappes viertes Verkaufsquartal
Im vierten Verkaufsquartal des Geschäftsjahres (= Kalenderjahr) 2019 habe man mit einem Gesamtumsatz von 1,21 Milliarden SEK (115,13 Millionen Euro) ein Verkaufsplus gegenüber dem letzten Verkaufsquartal des Vorjahres von 4,7 Prozent erzielt. Geographisch aufgeteilt erzielten die Schweden in der Region Europa und dem Rest der Welt (ROW) einen Gesamtumsatz von 797 Millionen SEK (75,83 Millionen Euro, plus 7,4 Prozent – währungsbereinigt 4,2 Prozent) sowie in der Region Americas 414 Millionen SEK (39,39 Millionen Euro, währungsbereinigt minus 5,7 Prozent). Sowohl beim operativen als auch Nettogewinn musste Thule im vierten Verkaufsquartal allerdings kräftig Federn lassen: mit 47 Millionen SEK (4,47 Millionen Euro) lag der operative Gewinn 26,7 Prozent unter dem des vergleichbaren Vorjahresquartals. Der Nettogewinn sank sogar um 31,6 Prozent auf 30 Millionen SEK (2,85 Millionen Euro).
Bessere Gesamtjahres-Zahlen
Da sieht das Gesamtjahres-Ergebnis 2019 schon besser aus. Hier weist Thule Group einen Gesamtumsatz von 7,038 Milliarden SEK (669,54 Millionen Euro) aus. Gegenüber dem Vorjahr ist das ein Plus von 8,5 Prozent (währungsbereinigt plus 3,9 Prozent). Aufgeteilt nach Regionen wurde in Europe und ROW ein Gesamtumsatz von 5,057 Milliarden SEK (481,09 Millionen Euro, plus 6,1 Prozent) und in Americas von 1,98 Milliarden SEK (188,39 Millionen Euro, minus 1,2 Prozent) eingefahren. Der operative Gewinn lag bei 1,195 Milliarden SEK (113,7 Millionen Euro, plus 2,8 Prozent) – und wurde laut den Schweden »durch Kosten in Höhe von 25 Millionen SEK (2,38 Millionen Euro) für einen Produktrückruf und durch Umstrukturierungskosten in Höhe von 24 Millionen SEK (2,28 Millionen Euro) belastet«. Das führte zu einem Nettogewinn in Höhe von 883 Millionen SEK (84,05 Millionen Euro, plus 5,5 Prozent).
Wie die vier von Thule Group bedienten Geschäftsfelder »Sports&Cargo Carriers«, »RV Products«, Packs, Bags & Luggage« sowie »Active with Kids« im Einzelnen abgeschnitten haben, entnehmen Sie bitte unten stehender Tabelle »Sales trend per product category for the full year«.
Schnelles Wachstum in Europa: Stroller und Fahrrad-Anhänger
Aus Fahrrad-Sicht hervorzuheben sind sicherlich die unter »Active with Kids« rollenden guten Stroller- und Fahrrad-Anhänger-Verkäufe in der Region Europe und ROW. Ohne genaue Zahlen zu nennen verweist Thule Group hier für 2019 auf »ein schnelles Wachstum«. Der Verkauf von Fahrradkindersitzen ging hingegen »aufgrund der aggressiven Preisgestaltung der mitteleuropäischen Wettbewerber etwas zurück«.
Enttäuschende Stroller-Verkäufe in Nordamerika
Ganz anders sah es für diesen Sektor in Nordamerika aus. Hier spricht Thule Group ganz offen von einer Enttäuschung. Begründet wird das Ergebnis mit der Tatsache, dass »der größte Konkurrent unseres hochgeschätzten Jogging-Kinderwagens ‚Thule Urban Glide 2‘ beschloss, das ganze Jahr über hohe Preisnachlässe anzubieten«. Das sei ein Preismodell, »dem wir nicht folgen wollten«. Zudem sei man in Americas weniger erfolgreich in den Jugendsektor eingedrungen als dies zum Beispiel in Europa mit dem neuen Kinderwagen »Thule Sleek« der Fall war.
Ausblick 2020
Mit Blick auf das laufende Geschäftsjahr 2020 erklärt Thule Group-Chef Magnus Welander: »Unsere langfristige Strategie, mit großen Investitionen in die nachhaltige Produktentwicklung toller Produkte den Aufbau einer starken globalen Marke voranzutreiben sowie mit kosteneffizienten Montagewerken und effizienter Logistik zu punkten überzeugen mich, ein aufregendes Jahr vor uns zu haben.«
Text: Jo Beckendorff, Foto & Tabelle: Thule Group