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Thule Group: weiter volle Lager im Fahrradhandel belasten Umsatz
Transportsystem-Anbieter Thule Group AB hat im zweiten Jahresquartal 2023 einen Nettoumsatz von 3,029 Milliarden SEK (263,15 Millionen Euro) erwirtschaftet. Verglichen mit 04-06/2022 ist das ein Minus von 8,6 Prozent – und währungsbereinigt sogar eines von 15,1 Prozent.
Foto: Thule Group

Aufgeteilt in die zwei von den Schweden ausgewiesenen Verkaufsregionen entfallen 2,247 Milliarden SEK (195,44 Millionen Euro) auf »Europe & Rest of the World» (RoW – minus 6,8 Prozent – währungsbereinigt minus 13,9 Prozent) und 782 Millionen SEK (67,92 Millionen Euro) auf »Americas« (minus 13,3 Prozent – währungsbereinigt minus 18,2 Prozent).
Das operative Betriebsergebnis (EBIT) belief sich auf 711 Millionen SEK (61,76 Millionen Euro – 04-06/2022: 817 Millionen SEK = 70,97 Millionen Euro) und der Nettogewinn bei 539 Millionen SEK (46,82 Millionen Euro – 04-06/2022: 626 Millionen SEK = 54,38 Millionen Euro).

Letzter Quartalsbericht unter der Ägide des langjährigen Thule Group-CEO und President Magnus Welander.Foto: André de Loisted Thule Group

Thule Group-CEO und -Präsident Magnus Welander sieht den Hauptgrund für das im Vergleich ernüchternde Ergebnis im schwachen Umsatz zu Beginn des zweiten Quartals. Welander verweist in diesem Zusammenhang aber auch auf die im Vergleich außergewöhnlich starken Umsätze im Vorjahreszeitraum 04-06/2022. Wie in den drei vorangegangenen Quartalen habe der geringe Absatz von Fahrradprodukten an den Einzelhandel Spuren hinterlassen. Nach wie vor sei der Einzelhandel damit beschäftigt, Lagerbestände abzubauen.
Andere von Thule Group angebotene Sport- und Outdoor-Produkte hätten allerdings auch Verkaufsrückgange zu spüren bekommen. Angesichts dieser Lage freue er sich, »dass wir angesichts dieser Realität dank einer rekordhohen Bruttomarge eine EBIT-Marge von 23,5 Prozent für das Quartal erzielen konnten – dies trotz einer deutlich unausgelasteten Produktionskapazität, eines ungünstigen Produktmixes, anhaltend hoher Materialkosten und weiterhin ehrgeiziger Investitionen für künftiges Wachstum«.
Durchaus positiv würden sich hingegen die im Sommer vorgenommen Preiserhöhungen sowie niedrigere Frachtkosten, ein positiver (Absatz-)Kanalmix und gesunde Margen bei Produktneueinführungen auswirken.
Das erste Halbjahr 2023
So hat das zweite Thule-Verkaufsquartal auch wenig Positives zum Halbjahresumsatz 01-06/2023 beitragen können. Hier kommt der Nettoumsatz auf 5,255 Milliarden SEK (456,90 Millionen Euro, minus 17,2 Prozent – währungsbereinigt minus 22,9 Prozent). Von diesem Nettoumsatz entfallen 3,945 Milliarden SEK auf »Europe & RoW« (343,22 Millionen Euro, minus 13,7 Prozent – währungsbereinigt minus 19,4 Prozent) sowie 1,309 Milliarden SEK auf »Americas« (113,38 Millionen Euro, minus 26,4 Prozent – währungsbereinigt minus 31,7 Prozent).
Das operative Betriebsergebnis (EBIT) liegt mit seinen 1,093 Milliarden SEK (94,75 Millionen Euro) 27,6 Prozent unter dem des vorherigen Halbjahres. Der Nettogewinn musste im Vergleich sogar ein Minus von 29,5 Prozent auf nunmehr alles in allem 813 Millionen SEK (70,68 Millionen Euro) schlucken.
Ausblick
Um weiter vorne mitzumischen, hatte Thule Group bereits vorab angekündigt, aufgrund ihrer ehrgeizigen Pläne weiter hohe Entwicklungskosten zu investieren. »In den nächsten 18 Monaten werden mehrere neue wichtige Produkte sowohl in bestehenden als auch in völlig neuen Kategorien in den Geschäften rund um den Globus zu sehen sein. Die intensive Einführungsphase hat dazu geführt, dass wir in den letzten 12 Monaten ganze 7,1 Prozent des Umsatzes in die Produktentwicklung investiert haben.«
So nennen die Schweden in ihrem dem RadMarkt vorliegenden Interim-Report auch keine Prognosen für das dritte und vierte Verkaufsquartal 2023.
Der Quartalsbericht 04-06/2023 ist übrigens der 35. und letzte unter der Ägide von Magnus Welander als CEO und Präsident der Thule Group. Wie angekündigt wird er am 9. August das Zepter an das derzeitige Vorstandsmitglied Mattias Ankarberg übergeben: »Ich möchte daher die Gelegenheit nutzen, mich bei all den großartigen Kollegen zu bedanken, mit denen ich in den 17 Jahren meiner Tätigkeit für das Unternehmen zusammenarbeiten durfte. Gemeinsam haben wir ein fantastisches Unternehmen geschaffen! Heute ist Thule eine weltweit etablierte Lifestyle-Marke mit einem starken Fokus auf Nachhaltigkeit, effizienten Fabriken, vielen preisgekrönten Produkten und einer tief verwurzelten Gewinnerkultur. Die Markttrends in den Produktkategorien, in denen wir Marktführer sind, sind auf lange Sicht positiv. Dies und die Wachstumspläne in den neuen Kategorien, in die wir einsteigen, lassen die Zukunft sehr rosig aussehen.«

Text: Jo Beckendorff

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