Was wird sich künftig bei der IFMA verändern? Darüber wurde viel überlegt und spekuliert – jetzt ist die Entscheidung gefallen: Die IFMA wird in die Intermot integriert. Damit kehrt sie zu ihren Wurzeln zurück. Man setzt auf Synergien zwischen den zwei Welten Fahrrad und motorisiertes Zweirad. Damit ist aber auch klar: 2009 wird es keine IFMA geben.
Genauer gesagt wird es auch danach keine IFMA mehr geben, sondern die Motorradmesse Intermot um das Angebot der bisherigen Fahrradmesse IFMA erweitert. 2008 findet also die letzte IFMA in ihrer bisherigen Form statt. Und das bedeutet wiederum, dass dann eine Fahrradmesse in Köln nur noch alle zwei Jahre stattfinden wird – und das als Teil der Intermot. Damit sind die Kölner zu dem Status zurückgekehrt, der bis 1988 in der Domstadt galt: Alle zwei Jahre eine gemeinsame Fahrrad- und Motorradmesse. Damit will die Messegesellschaft Köln ab 2010 wieder als internationale Businessplattform für den gesamten Zweiradmarkt etablieren.
Ausgangspunkt dieser Strategie ist sicherlich die enorme Stärke der Intermot, die sich im jährlichen Wechsel mit der Mailänder EICMA als führende Motorradmesse des alten Kontinents präsentiert. In diesem Jahr will man beispielsweise 200.000 Besucher anziehen. Ursprünglich war die Intermot als Abspaltung der Kölner IFMA in München etabliert worden, aber die Kölner nahmen München die Intermot wieder ab – ein gelungenes Re-Break sozusagen. Auf diesem breiten Fundament kann man den Fahrradbereich gut andocken, einerlei, wie viele Aussteller bei diesem Konzept auf Anhieb mitmachen.
Dabei hoffen die Messemacher in Köln offenbar auf Synergien, also auch darauf, dass die Besucherströme aus dem Motorradbereich auch im Fahrradbereich aufkreuzen. Hierzu gibt es sicherlich mindestens zwei Meinungen, nämlich: »Das sind zwei völlig getrennte Welten« und: »Da gibt es interessante Schnittmengen, etwa E-Bike und E-Scooter.« Man wird sehen, wie die Branche das bewertet – und der Besucher. Profitieren könnten im Prinzip Händler, die sowohl Fahrräder als auch motorisierte Zweiräder führen – sie haben eine Messe weniger zu besuchen. Plus Eurobike natürlich, an der sowieso kein Weg mehr vorbei führt. Ein direkter Vergleich Eurobike – IFMA hat sich damit auch erledigt.
»Damit bildet Köln ab 2010 das umfassende internationale Angebot für motorisierte und nicht motorisierte Zweiräder zu einem Termin an einem Ort ab. Die neue Intermot Köln wird die Zweiradfans begeistern und sicherlich noch mehr Besucher anziehen«, findet Oliver P. Kuhrt, Geschäftsführer der Koelnmesse.
Mit den Industrieverbänden ist das Vorgehen offenbar abgestimmt, sie werden jedenfalls zustimmend zitiert. Reiner Brendicke, Hauptgeschäftsführer des Industrie-Verbandes Motorrad Deutschland, IVM e.V.: »Fahrräder sind eine sinnvolle Ergänzung der sehr erfolgreichen Intermot und erhöhen ihre Attraktivität als europäische Leitmesse.«
Rolf Lemberg, Zweirad-Industrie-Verband e. V. (ZIV): »Die Zusammenlegung dieser beiden Messeevents bietet den Besuchern noch mehr Synergien und Service und wird sich dementsprechend positiv auf die Besucherresonanz aus dem In- und Ausland auswirken.«
Zur Intermot in Köln vom 8. bis 12. Oktober 2008 werden 1.100 ausstellende Unternehmen aus 40 Ländern erwartet. Belegt werden die Hallen 4, 5, 6, 7, 8, 9 und 10 des Kölner Messegeländes mit einer Gesamtbruttofläche von über 120.000 Quadratmetern, zudem werden das komplette Freigelände der Koelnmesse – insgesamt 75.000 Quadratmeter – sowie Sonderflächen in den Hallen für das Event- und Rahmenprogramm genutzt.