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Treré feiert 60 Jahre Titici unter anderem mit neuem Showroom
Trafen sich noch einmal vor dem historischen Hauptsitz in Castelnuovo d´Asola. (v.l.n.r.): Titici Brand-Manager Guiseppe Bovo, Titici-Gründer Alberto Pedrazzani, Titici Product-Manager Matteo Pedrazzani und Treré Innovation Junior Executive Manager Elia Redini.

Um das 60-jährige Bestehen der 1961 gegründeten italienischen Fahrradmarke gebührend zu feiern, ist das derzeit dahinterstehende Team noch einmal zu den Ursprüngen getaucht. Gemeinsam mit Gründer Alberto Pedrazzani lässt man die Geschichte der hochwertigen Marke, die seit 2017 unter dem Dach der Textilgröße Treré Innovation s.r.l. radelt, noch einmal Revue passieren.

Zur Feier des Tages wird derzeit auch in der Unternehmenszentrale in Asola ein neuer 1.000 Quadratmeter großer Showroom fertiggestellt. Dort soll nicht nur die komplette Titici-Kollektion präsentiert, sondern auch professionelle Bikefitting-Services angeboten sowie interessierte Kunden bei der Auswahl des Modells, der Geometrie und der Farben bestens individuell beraten werden. »Der Showroom ist Teil eines Erneuerungsprozesses der gesamten Zentrale und wird im Laufe des Jahres 2022 eingeweiht«, heißt es aus Italien.
Die Anfänge
Am 22. Dezember 1961 baute Alberto Pedrazzani seinen ersten Rahmen – allerdings nicht für ein Fahrrad, sondern für ein Kinder-Dreirad. Das war die eigentliche Geburtsstunde der Marke Titici.
Damals arbeitet Pefrazzani als Lehrling in einer mechanischen Werkstatt in Castelnuovo d’Asola in der Provinz Mantua. »Eine Marke in Mailand suchte jemanden, der die Lenker ihrer Dreiräder schweißt«, erinnert sich der Titici-Gründer, »als ich davon hörte, habe ich auf der Mailänder Messe nach dieser Marke gesucht und eine Vereinbarung geschlossen. Vom Lenker haben wir zum ganzen Rahmen gewechselt. Ich habe meine ersten Dreiräder und die ersten Kinderfahrräder entwickelt.«
Innovaton meets Tradition
In jener Zeit entwickelte Alberto Pedrazzani auch seine Leidenschaft für Metallbearbeitung und Lötschweißen: »Ich habe meine Lizenz als Filmoperator gemacht, ich habe Spezialkurse für Metalle und flugtechnische Kurse besucht, um Propeller und Elektromotoren zu verstehen. Ich war auf der Suche nach den neuesten Innovationen auf internationalen Messen. 1964 entdeckte ich das Elektroschweißen und führte es sofort in mein Unternehmen ein, um die Qualität und Stabilität der Rahmen zu verbessern. Ich habe die Modelle anderer Marken studiert, nicht um sie zu kopieren, sondern um bessere und einzigartigere Rahmen zu entwickeln, um sie auf den Markt zu bringen. Das Ziel war es, die Konkurrenz, insbesondere aus den asiatischen Ländern, durch hohe Qualität und ständige Innovation, zu gewinnen. Die Motivation war oft auch praktisch: einen Weg zu finden um meine fünf Kinder zu unterstützen.«
Dank BMX- und Mountainbike-Boom Richtung Massenproduktion
Nicht zuletzt dank der Unterstützung der gesamten Familie wuchs das Unternehmen. Das Geschäft vervielfachte sich. In den 1980er-Jahren steigerte automatisiertes Schweißen die Produktivität. Anfang der 90er-Jahre erreichte das Unternehmen, das in Tecno Telai Ciclo umbenannt und 1995 in Titici abgekürzt wurde, die Produktion von jährlich einer Million Rahmen! Damit gehörte man damals laut Eigenangaben »zu einem der größten europäischen Fahrradrahmen-Hersteller«.  Das Wachstum wurde durch die starke Nachfrage nach BMX-Rädern und neuen Mountainbikes angetrieben – einem Sektor, in dem Titici laut Eigenangaben eine unbestrittene Spitzenstellung einnahm.
Down to earth: von Großserien-Fertigung zur Custom-Manufaktur
Als die Fahrradproduktion schon längst Richtung Fernost abwandert war, ist es in den 2000er-Jahren Matteo Pedrazzani gewesen, der die Marke seines Vaters Alberto in eine neue Richtung lenkte: von der Großserien-Fertigung von Fahrradrahmen ging es hin zur handwerklichen Fertigung von speziell auf Kunden zugeschnittene Custom-Made-Karbonrahmen. So wurde das Geschäft von Castelnuovo d’Asola in ein exklusives Fahrradatelier umgestaltet.
Treré-Support
Seit 2017 ist die Marke ein Teil der Trerè Innovation Group, einem soliden und wichtigen Unternehmen, das zur Entwicklung der Expansion von Titici weltweit beiträgt und dem Innovationsprozess Kontinuität verleiht.
Wem der Name der Titici-Mutter bekannt vorkommen sollte: als Produzent von Produktionsbekleidung konnten sich die Italiener als Produktionspartner des Schweizer X-Bionic- und X-Socks-Machers X-Technology Swiss R&D AG erstmals auf sich aufmerksam machen.
Als diese Zusammenarbeit platzte, kreierte Treré neben seinem weit verzweigten OEM-Geschäft die funktionelle Bikewear-Eigenmarke FOR.BICY (www.forbicy.com) und die funktionelle Sportswear-Eigenmarke Uyn Sportswear (www.uynsports.com).
Rückblickend meint Titici-Gründer Alberto Pedrazzani: »Ich sehe, was aus der Marke Titici geworden ist und bin sehr stolz. Dank Trerè Innovation kann ein Produkt ‚Made in Italy‘, handgefertigt und innovativ, auf der ganzen Welt bekannt werden und Konsens und Bewunderung gewinnen.«
Um das 60-jährige Bestehen gebührend zu feiern, hat Titici schon im letzten Jahr das Modell »Vento Sessanta Anni« aufgelegt. Dabei handelt es sich um eine Sonderedition, die sich laut den Italienern »durch die faszinierende grüne Farbgebung mit Chrom auszeichnet und ideal an die 60er-Jahre anknüpft«.
Mehr Info über www.titici.com.

Text: Jo Beckendorff, Fotos: Titici/@mattiaragni
 

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