Auf den letztjährigen Messen Ispo Munich und Eurobike feierte der Textilproduzent Trerè Innovation s.r.l. ein eigenes Baselayer- bzw. Bikewear-Markendebüt. Auf der diesjährigen Ispo Munich fokussierten sich die Italiener, die unter anderem auch die urbane Bikewear-Marke FOR.BICY (www.forbicy.com), die Funktionsunterwäsche-Marke Xaed sowie die Fahrrad-Manufaktur Titici (www.titici.com) lenken, ganz auf ihr junges Private Laben Uyn.
Uyn feierte auf der Eurobike 2018 als Bikewear-Marke Premiere, wird nun aber laut Trerè Innovation Sales- und Marketingleiterin Sara Barbieri Richtung Multisport ausgebaut. Uyn (gesprochen »win«) steht übrigens für »unleash your nature«. Der Produzent aus Asola (Mantua) – eigenen Angaben zufolge »ein weltweit führendes Unternehmen in der Entwicklung, Herstellung und dem Vertrieb von Socken, Unterwäsche und Hochtechnologie« – startete mit Eigenmarken durch, nachdem es Ende 2017 zur Trennung mit dem innovativen Schweizer Funktions- und Bikewear-Anbieters X-Technology Swiss GmbH (Marken X-Bionic und X-Socks) gekommen war. Bis dato war das italienische Familienunternehmen
20 Jahre Lizenznehmer der Schweizer gewesen. Damals trennten sich die Unternehmen eigenen Angaben zufolge im beiderseitigen Einvernehmen und aufgrund der Tatsache, jeweils eigene Pläne in Sachen Produktion und Vertrieb von Sport- und Fahrrad-Funktionsbekleidung verfolgen zu wollen.
Und genau in diesem Sektor gibt Trerè Innovation richtig Gas. Der diesjährige Ispo Munich-Stand war ganz auf die Eigenmarke Uyn zugeschnitten. Der Unternehmensname Trerè war quasi ausgeblendet. Und zur ausgestellten Kollektion meinte Barbieri: »In diesem Frühjahr starten wir mit funktionellen Uyn-Baselayern durch. Im Sommer 2019 folgen Uyn Bike- und Running-Wear. Und was wir jetzt hier in München für 2019/2020 zeigen, ist eine erste Uyn Bike- und Runningwear-Herbst-/Winterkollektion sowie eine erste Funktionsbekleidungs-Range mit Kaschmir.« Insgesamt soll.
Damit die Italiener auch künftig für Überraschungen gut sind, wurde am 18. Dezember 2018 der Grundstein für ein eigenes Forschungszentrum in der Heimat Asola gelegt. Das über 3.500 Quadratmeter große Forschungszentrum AREAS (steht für »Academy for Research and Engineering in Apparel and Sports«) wird laut Barbieri »Klimakammer, Windkanal, 3D-Bodyscanner und eine sportmedizinische Abteilung« umfassen. Laut Trerè Innovation-Geschäftsführer Franco Bassetti soll die AREAS-Struktur bis Ende 2019 aufgebaut und voll funktionsfähig sein. Dann werde man »mehr frischen Köpfen und jungen Menschen Raum und Beschäftigungsmöglichkeiten geben«.
Das AREAS-Labor (das von dem Forschungszentrum für Sport und Gesundheit der Universität Verona CeRiSM unterstützt wird) soll auch komplette Materialanalysen bis hin zu den kleinsten Fasern durchführen. Nur so könne man kleinste Details optimieren: »Mit dem neuen Testlabor können wir Schwachstellen in unserer Sportbekleidung identifizieren und beseitigen. 50 Grad Celsius bei 90 Prozent Luftfeuchtigkeit oder Minus 30 Grad Celsius bei Schneesturm: Mit unserem Windkanal können wir Materialien und Gewebe bei allen Wetterbedingungen testen und aerodynamische Daten in Echtzeit analysieren.«
Ein Investitionsplan, der neben AREAS auch ein robotisiertes Lager zur Verbesserung der Service-Effizienz der Vertriebskanäle weltweit beinhaltet, übersteigt laut Informationen aus Asola »20 Millionen Euro«.
Text: Jo Beckendorff, Fotos: 3x Trerè Innovation, 1x Jo Beckendorff