Mitte November informierte Fahrradbremsen-Spezialist Trickstuff GmbH seine Kundschaft in einem Schreiben über eine mutig getroffene Entscheidung: das Unternehmen gab bekannt, nach einer kaum noch zu bewerkstelligenden Nachfrage mit chronischer Team-Überlastung am 16. November zu schließen – »nicht für immer, sondern voraussichtlich bis zum 15. Februar«. Dann will das in Merzhausen bei Freiburg ansässige Team um Firmenchef Klaus Liedler »gestärkt und neu aufgestellt wieder zurückkommen«.
Wie ernst es den Trickstuff-Machern mit ihrer umfangreichen Neuaufstellung meinen, belegt auch ein Blick auf den eigenen Webshop www.trickstuff-shop.de. Der war auch nur noch bis 25. November geöffnet – und legt derzeit ebenfalls bis 15. Februar eine Pause zum Luftholen ein.
Umzug, Teamausbau und mehr
Aber was heißt schon »Luftholen«: eigenen Angaben zufolge wird die Zeit bis Mitte Februar emsig dazu genutzt, den Aufbau und die Abläufe neu zu organisieren, den Umzug in ein größeres Gebäude vorzunehmen sowie die Mannschaft zu komplettieren.
Somit werden seit 16. November weder Kaufberatung geleistet noch neue Aufträge angenommen. Dazu Trickstuff: »Manche Interessenten werden sich vor den Kopf gestoßen fühlen. Das wissen wir. Es führt aber kein Weg daran vorbei. Im Interesse unseres weiteren Wachstums, im Interesse der Gesundheit unserer Mitarbeiter – und somit im langfristigen Interesse eines jeden unserer Kunden.«
Was derzeit allerdings weiter läuft, ist »der Bau und die Auslieferung von Bremsen im Rahmen des Produktionsplanes, die Abarbeitung rückständiger Aufträge (sofern Verfügbarkeit vorhanden) sowie Service- und Gewährleistungsarbeiten an unseren Produkten in ähnlich kurzen Laufzeiten wie bisher gewohnt«.
Stolperstein hohe Nachfrage sowie Absatz- und Umsatzboom erfordern Neuaufstellung
Wie ist es überhaupt zu der mutigen Entscheidung gekommen, den Laden für eine Weile einfach dichtzumachen? O-Ton Trickstuff: »In den letzten Jahren haben wir uns mit enormer Geschwindigkeit entwickelt. Wir sind nicht gewachsen, sondern explodiert.«
Am stärksten entwickelt habe sich die Nachfrage, am zweitstärksten der Absatz und der Umsatz: »Beides sind Sachverhalte, zu denen uns wohl die meisten anderen Unternehmen, egal wie groß,
gratulieren würden. Allerdings konnte die Organisation der Firma mit diesem Wachstum nicht Schritt halten. Es war einfach keine Zeit für grundsätzliche Gedanken und Taten. Ständig hecheln wir dem Tagesgeschäft hinterher, das Team leidet unter chronischer Überarbeitung. Das muss ein Ende haben.« Hat es auch – seit 16. November und zumindest temporär.
Am 15. Februar will man voraussichtlich wieder »gestärkt und neu aufgestellt« zurück sein.
Letztendlich heißt es im vorliegenden Kundenschreiben: »Wir lassen niemanden im Regen stehen. Wir bitten aber um Verständnis dafür, dass wir unser normales Tagesgeschäft während dieser Zeit reduzieren.« E-Mails werden derzeit nur selektiv bearbeitet. Anfragen, die nicht beantwortet wurden, werden gelöscht und sollten bitte nach Ende der Umstrukturierung nochmals gesendet werden.
Die technische Aftersale-Betreuung ist wie gewohnt täglich telefonisch zwischen 9 und 10 Uhr sowie via Mail über info@trickstuff.de erreichbar.
Text/Foto: Jo Beckendorff