Mitten im laufenden Insolvenzverfahren übernimmt die Insolvenzverwaltung von Karstadt drei neue Sporthäuser der Marke Karstadt Sport. Auch dabei: Eigenständige Fahrradabteilungen mit Werkstatt. Heute (17. September) werden neue Häuser in Münster und Dresden eröffnet, am 22. Oktober folgt das Sporthaus Essen.
Die Eröffnung der drei neuen Filialen sei auch im Interesse der Gläubiger, betont die Insolvenzverwaltung: „Nach gründlicher Prüfung des Marktumfelds wie der Wirtschaftlichkeit der neuen Filialen haben wir uns zur Übernahme der Häuser entschlossen. Breiten- wie auch Leistungssportler finden hier ein umfangreiches Sortiment und professionelle Beratung.“ Anders ausgedrückt: Die sich gezwungenermaßen auf Brautschau befindende Karstadt-Gruppe macht sich noch schöner. Im Vorfeld hatten bereits sowohl die Metro-Gruppe mit ihrer Warenhaus-Kette Kaufhof als auch die Otto-Gruppe mit ihrer Sporthaus-Kette Sport Scheck Interesse an einer Übernahme bekundet.
In Münster übernimmt die Arcandor-Tochter Karstadt „als einer der Marktführer im Sporthandel“ im neuen Einkaufscenter Stubengasse der Harpen Immobilien GmbH & Co.KG eine Verkaufsfläche von 3000 qm über zwei Etagen. Das bisherige Sporthaus am Alter Steinweg war halb so groß. Beschäftigt sind 40 Mitarbeiter.
In Dresden eröffnet Karstadt Sports heute ein neues Sporthaus im Neubau Centrum-Galerie der Multi Development Deutschland GmbH. Die Verkaufsfläche beträgt 3.500 qm auf zwei Etagen. Wie in Münster kümmern sich auch in Dresden 40 Mitarbeiter um die Kunden. Gegenüber dem bisherigen Sporthaus Prager Straße 2 nahe des Hauptbahnhofs vergrößert Karstadt Sports seine Fläche in Dresden um mehr als die Hälfte.
In Essen eröffnet das neue Sporthaus mit Fertigstellung des Shoppingcenters Limbecker Platz am 22. Oktober 2009. Mit rund 4.000 qm Verkaufsfläche in dem vom Centerbetreiber ECE gemanagten Center wird sich Karstadt Sports gegenüber dem jetzigen Essener Standort am Kopstadtplatz mit seinen 1.300 qm flächenmäßig verdreifachen.
„Mit diesen drei Neueröffnungen festigt Karstadt Sports seine führende Rolle als Sporthändler und baut diese weiter aus“, wird Andreas Boznar, Vertriebsleiter im Leitungsteam der Karstadt Warenhaus GmbH, in der vorliegenden Pressemitteilung zitiert.
Mit einem Umsatz von rund 392 Millionen Euro im Geschäftsjahr 2007/08 ist Karstadt Sports einer der Marktführer in Deutschland bei Sportartikeln. Und – darauf legt der Insolvenzverwalter Wert – arbeitet innerhalb der angeschlagenen Arcandor-Gruppe profitabel.
Karstadt Sports gehört zur unter dem Dach von Arcandor Group beheimateten Karstadt Warenhaus GmbH. Mit 2.200 Mitarbeitern in 27 spezialisierten Sporthäusern und weiteren 68 Sportabteilungen in Karstadt-Warenhäusern bietet Karstadt laut Pressemitteilung „das umfassendste Sportsortiment auf dem deutschen Markt“. Nicht immer aber oft dabei: Eigenständige Fahrradabteilungen.
Bundesweit Standorte von Karstadt Sporthäusern sind: Berlin (2), Braunschweig, Bremen, Dresden, Dortmund, Düsseldorf, Erfurt, Essen, Frankfurt, Göttingen, Hamburg (3), Hanau, Hannover, Karlsruhe, Kiel, Köln, Konstanz, Lübeck, München, Münster, Recklinghausen, Rosenheim, Stuttgart und Wildau.
– Jo Beckendorff –