Mit Czech Bicycle Industry (kurz CBI) stellte sich auf der Fahrradmesse Bike Brno ein neuer Fahrradverband mit eigenem Stand vor, der sich laut Präsident und 4ever-Geschäftsführer Radim Broz „langfristig als Dachverband der tschechischen Fahrradbranche“ in Szene setzen will. RadMarkt-Mitarbeiter Jo Beckendorff befragte Broz in Brno zu den genauen Beweggründen eines neuen tschechischen Fahrrad-Verbandes.
RadMarkt: Herr Broz, warum ein neuer Fahrradverband?
Radim Broz: Wir haben in Tschechien mit AVDK seit 15 Jahren einen Produzenten- und Importeursverband mit nur 15 Mitgliedern im Markt, der nicht besonders aktiv ist und zudem nicht Mitglied der europäischen Dachverbände. Das ist nicht gut für Tschechien. Der junge Fahrrad-Fachhandelsverband ASPK (Anmerkung des RadMarkts: Mitglied des europäischen Dachverbandes der Zweirad-Fachhandelsverbände Etra) ist derzeit auch nicht sonderlich aktiv.
RadMarkt: Da werfen Sie jetzt aber Industrie- und Fachhandelsverbände in einen Topf…
Broz: CBI soll zum Dachverband aller tschechischen Fahrradverbände ausgebaut werden – egal, ob Industrie oder Fachhandel. Wichtig ist aber zuerst einmal, dass wir uns bei den europäischen Dachverbänden Colibi (Anmerkung des RadMarkts: Dachorganisation der europäischen Produzentenverbände) und Coliped (Anmerkung des RadMarkts: Dachorganisation der europäischen Zweiradteile-Verbände) eine Stimme verschaffen.
RadMarkt: Wann wurde CBI genau ins Leben gerufen?
Broz: Wir hatten im Mai 2010 unser erstes Meeting. Die Gründung mit Regierungsregistrierung etc. läuft gerade noch, sollte aber schon bald vorliegen.
RadMarkt: Wie viele Mitglieder hat CBI?
Broz: Zum ersten Meeting kamen 20 Produzenten und Importeure. Damit starten wir auch momentan durch. Langfristiges Ziel ist es, maximal mit 40 bis 50 Mitgliedern aufzutreten.
RadMarkt: Wer sitzt im Vorstand?
Broz: Vorstandsmitglieder sind Antonin Remes von Remerx und Zdenka Jilková von Rubena, Generalsekretär ist Dalibor Mandak von Sigma Sport CZ. Als Vizepräsidenten treten Pell’s-Geschäftsführer Libor Petrvalsky und Kastar-Geschäftsführer Karel Stárek an.
RadMarkt: Was ist Ziel des Verbandes?
Broz: Ganz einfach: Die Interessen der tschechischen Marken und Branche aktiv zu vertreten – nicht nur hier in Tschechien, sondern auch auf europäischer Bühne.
RadMarkt: Herr Broz – danke für das Gespräch.