Nach Unfall: UCI stoppt Scheibenbremsen-Probelauf
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Noch auf einer vom sportlichen Sportindustrie-Verband WFSGI initiierten öffentlichen Sitzung auf der Taipei Cycle Show 2016 ist man sich zusammen mit dem Dachverband der nationalen Radsport-Verbände UCI und dem Olympische Komitee über einige Änderungen des bestehenden Regelwerks einig gewesen. Unter anderem ein Thema: Der am 30. November 2015 kommunizierte Probelauf für die Einführung von Scheibenbremsen bei Profi-Rennen. Der wurde nun laut UCI-Meldung vom 14. April bis auf weiteres mit sofortiger Wirkung ausgesetzt.

Grund für die Entscheidung war der fiese Unfall von Movistar-Fahrer Francisco Ventoso beim Rennen Paris – Roubaix, der sich beim Kontakt mit einer Bremsscheibe eine tiefe Schnittwunde zugezogen hat, die einen Blick bis auf die Knochen freigegeben haben soll.
Die jetzige UCI-Entscheidung fiel auf Antrag der internationalen Vereinigung der Profi-Teams AIGCP und wird vom internationalen Profi-Radlerverband CPA voll unterstützt.
Bisher galt folgendes: Nach ersten Scheibenbremsen-Tests der UCI wurde den UCI WorldTeams für 2016 die Möglichkeit eingeräumt, Scheibenbremsen an zwei Rennen ihrer Wahl einzusetzen. Dieser Deal wurde nach vielen Diskussionen auf alle Pro-Teams ausgeweitet. Nach diesem »Jahr Eins« der Scheibenbremsen-Nutzung bei Pro-Rennen wollte man dann nach genauer Auswertung entscheiden, wie es weitergeht. Auch einige Fahrradanbieter sind schon davon ausgegangen, dass der Scheibenbremse dann ab 2017 grünes Licht für den Einsatz an allen rennen gegeben wird.
Nach dem jetzt gestoppten Probelauf erklärt UCI, dass man sich bezüglich Scheibenbremsen weiterhin umfassend via WFSGI mit allen Seiten beraten werde.s
Der Profi-Radlerverband CPA sieht sich in seiner geäußerten Besorgnis bestätigt. Bereits 2015 habe es einige Vorfälle mit Scheibenbremsen gegeben. Im Januar 2016 habe man in einem offenen Brief an die UCI noch einmal Sicherheitsbedenken vorgetragen. Gleichzeitig habe man in einen Brief an die Internationale Vereinigung der Radrennveranstalter AIOCC seine Sorge vorgetragen und darauf hingewiesen, dass Versicherungen möglicherweise keinen durch Scheibenbremsen verursachten Unfall abdecken würdenNach oben genannten Unfall von Pro-Rider Francisco Ventoso sieht sich die CPA bestätigt – und freut sich, dass die Vereinigung der Profi-Team AIGCP die Sorgen teilt.
Letztendlich kann es sich der Radsportlerverband nicht verkneifen darauf hinzuweisen, dass »nicht immer so auf die Pro-Rider gehört würde wie nach diesem Unfall«. Die Sicherheit aller Fahrer käme aber nun einmal an allererster Stelle.

Text: Jo Beckendorff/UCI/CPA

 

 

 

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