UPS: Eigenes E-Tricycle feiert Marktdebüt in Portland
Testete auch erstmals selbst: UPS Chairman & CEO David Abney

Nach einem 2012 gestarteten Pilotprojekt in Hamburg, das wegen seines Erfolges 2015 für weitere zwei Jahre verlängert wurde und nach Basel ausgeweitet wurde, ist der international agierende Paketdienst United Parcel Service of America, Inc. (UPS) seit dem 21. November 2016 auch erstmals mit E-Cargorädern in der Heimat auf Tour – und zwar in der US-Fahrradmetropole Portland im Bundesstaat Oregon.

Der Einsatz von E-Cargobikes ist Teil der international angelegten UPS-Strategie, Abgase und Lärm aus den Ballungsgebieten dieser Welt zu reduzieren. Der in Portland eingesetzte Tricycle-Prototyp (Bild rechts und unten) hat allerdings nichts mit dem von UPS in Europa eingesetzten dreirädrigen E-Cargobike namens »Cargo Cruiser« (letztes Bild unten) zu tun, der – ausgehend vom Design – aus der Feder des Berliner Velotaxi-Machers Veloform Media GmbH stammen sollte. Das us-amerikanische UPS-E-Tricycle ist einer Pressemeldung von UPS America zufolge eine Eigenentwicklung. Wer es baut, wird allerdings nicht genannt. Auf jeden Fall ist die Eigenentwicklung im Zuge der firmeneigenen »Rolling Laboratory«-Kampagne entstanden.
Das von UPS kreierte »Rolling Laboratory« (siehe auch https://sustainability.ups.com/media/UPS-natural-gas-infographic.pdf) hat mehr als 7.700 emissionsarme Fahrzeuge mit »E«, Brennstoffzelle etc. im Einsatz, die eingehend auf ihre Zweckmäßigkeit in Ballungsgebieten getestet werden. Auch dabei: E-Lastenräder. In den letzten acht Jahren – von 2009 bis 2016 –  hat der US-Paketdienstleister mehr als 750 Millionen US$ in alternative Fahrzeuge investiert.
Mit Blick auf die E-Cargobikes meint UPS Senior Vice President Global Engineering and Sustainability Mark Wallace: »UPS hat einst mit Fahrradboten losgelegt. Während wir in unserer 109-jährugen Geschichte viel in ein engmaschiges Netzwerk an Boden- und Luftfahrzeugen gesteckt haben, könnte das Fahrrad bei uns in überfüllten urbanen Ballungsgebieten ein Comeback erfahren. Gleichzeitig erfüllt es unseren Anspruch der Umweltverträglichkeit«.
Auch wenn in Portland nicht der europäische »Cargo-Cruiser« zum Einsatz kommt: Die Erfahrungen mit dem Pilotprojekt »Cargo-Pedelecs« in Hamburg gelten als Wegweiser des Ende letzten Jahres gestarteten E-Tricycle-Einsatzes in der größten Stadt des Westküsten-Staats Oregon. »Wie alle Städte ist Portland auf der Suche nach Wegen aus dem Verkehrsstau und der damit verbundenen Umweltverschmutzung«, erklärt Bürgermeister Charlie Hales, »es ist toll, wenn ein Unternehmen wie UPS auf eine ungewöhnliche Lösung zur Bekämpfung des Klimawandels sowie zum Schutz der Umwelt setzt.« Portland wurde von UPS auch deshalb ausgesucht, weil der Paketdienst in dieser Stadt  bereits saisonbezogen hier und dort traditionelle Fahrräder nutzt.
Das in Portland lossurrende E-Tricycle kann laut UPS sowohl pedalunterstützend (Pedelec) als auch als reines E-Fahrzeug mit Gasgriff gefahren werden. In der derzeit laufenden Testphase wollen die Amerikaner vor allem »die Zuverlässigkeit, das Design, die Integration des Fahrzeugs in die Infrastruktur der Stadt sowie dessen Akzeptanz« genauestens studieren und überprüfen. Wenn erfolgreich will UPS 2017 weiter in die E-Bike-Entwicklung und Testphase investieren.
Mehr Informationen zum E-Tricycle & Co. finden Sie hier (dort herunterscrollen).

Text: Jo Beckendorff, Fotos: 3x UPS of America Inc., 1x UPS Deutschland Inc. & Co. OHG 

 

 

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