Was Berlin recht ist, soll Zürich billig sein: Nachdem die deutsche Kapitale mit der Fahrradschau die grösste Lifestyle-Show proklamiert, wurde in der grössten Schweizer Stadt das erste Urban Bike Festival lanciert: Dank dem bunten Mix von Ausstellung, Testbetrieb, Wettbewerben und Showblöcken übertraf das Publikumsinteresse die Anfangserwartungen.
Der Auftakt verlief ja noch harzig: Weil die gewünschte Eventlokalität nicht verfügbar war, musste der Start zum neuen Festival um ein Jahr verschoben werden. Doch auf diesen Frühling wurde mit der Schiffbauhalle und dem angrenzenden Turbinenplatz mitten im aufstrebenden Trendviertel Zürich-West die perfekte Location gefunden: In der einstigen Industriehalle wurde die Ausstellung platziert, und draussen das Zelt mit den Testboxen und Attraktionen, wie Minidrome, Pumptrack und den Parcours für Laufrad, e-Cargobike und Drop and roll Show mit Stuntstar Danny MacAskill als Publikumsmagnet.
Ein kluger Schachzug war die Standbereitstellung durch den Veranstalter: Die Palettenelemente sorgten für ein gleichermassen aufgeräumtes wie stylisches und kreatives Ambiente. Zwar beklagten sich einige Austeller über die dadurch stolze Standmiete; immerhin sorgten dank Gratiseintritt geschätzte 20‘000 Besucher für die gewünschte grosse Beachtung.
Dass die Premiere dieses neuen urbanen Velofests gleich auf Anhieb ein voller Erfolg wurde, liegt gewiss an der langjährigen Erfahrung des Veranstalters, der seit 8 Jahren die Bike Days in Solothurn organisiert und dort ein stimmiges Konzept zwischen Messe und Spektakel gefunden hat. OK-Chef Erwin Flury glaubt auch nicht, mit dem Urban Bike Festival die nur einen Monat später stattfindenden Bike Days zu konkurrenzieren: „Hier holen wir das urbane Publikum der Millionen-Agglomeration Zürich ab – in Solothurn locken wir ein eher sportives Publikum an.“
Text/Fotos: Peter Hummel