Mit dem urbanen Modell »Platzhirsch« flitzt der als Spin-Off der Universität Magdeburg angetretene Fahrradhersteller Urwahn Engineering GmbH mit einem in Deutschland produziertem schicken E-Bike für den Großstadtdschungel mit Stahlrahmen aus dem 3D-Drucker in den Markt.
Die Entwicklung eines ersten E-Bikes wurde unter anderem durch den Einstieg der Berliner Venture Capital-Gesellschaft bmp Ventures AG ermöglicht. Die konzentriert sich bewusst auf Smart Money-Investitionen in Early Stage- und Growth-Startups. Ende 2017 ist bmp Ventures mit ihrem Programm »Startup Gladiator« bei Urwahn eingestiegen. Dieses stellt Startups 350.000 Euro zur Verfügung, mit denen die ersten 12-18 Monate finanziert werden sollen.
Das Kapital für das Programm wird durch den Riskiokapitalfonds III der IBG Beteiligungsgesellschaft Sachsen-Anhalt GmbH bereitgestellt. In den fließen auch Fördermittel des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) ein. Die Stärkung von Forschung, technologischer Entwicklung und Innovation ist eine der Prioritäten des besagten EFRE-Programms für die Jahre 2014-2020 in Sachsen-Anhalt. Die IBG Beteiligungsgesellschaft Sachsen-Anhalt GmbH ist wiederum eine 100-prozentige Tochtergesellschaft des Landes Sachsen-Anhalt, die seit 2015 von bmp Ventures gemanagt wird.
Später investierte auch noch die Mittelständische Beteiligungsgesellschaft (MBG) Verwaltungs- und Dienstleistungsgesellschaft mbH mit einer laut Urwahn-Geschäftsführer Ramon Thomas »nicht näher von uns kommunizierten Summe« in den Startup. Insgesamt sei man bisher im Vergleich zu anderen Bikeanbietern finanziell schlank gefahren. O-Ton Thomas: »Dank unseres 3D-Prototypenbau-Partners in Dresden sind wir in der Lage, kostengünstig zu produzieren. Wir brauchen keine teuren Werkzeuge und sind von Prototyp zu Prototyp äußerst flexibel.«
So ist auch das jetzt präsentierte erste E-Modell der jungen Magdeburger entstanden. Dabei setzt Urwahn Engineering GmbH auf den Ebikemotion-Nabenmotor von Mahle GmbH. Mit 40 Nm Drehmoment am Hinterrad geht es in drei präzise abgestimmten Fahrmodi ordentlich vorwärts. Versorgt wird der leistungsstarke Hinterrad-Nabenmotor über einen dezent in das Unterrohr integrierten Akku. Der soll laut Anbieter mit seinen 250 Wh »bis zu 80 Kilometer Reichweite« ermöglichen. Optional kann aber auch ein 208 Wh Range-Extender zum Einsatz kommen. Mit ihm soll noch einmal Saft für weitere 60 Kilometer Reichweite zugeschaltet werden können. Navigiert wird der »Platzhirsch« zeitgemäß digital über die zugehörige Mahle App.
Weitere Features: ein dezent in den Lenker integriertes StVZO-konformes LED-Vorder- sowie ein in die Sattelstütze integriertes Rücklicht. Highlight ist natürlich der von Urwahn in Deutschland gefertigte eigenwillig designte CrMo-Stahlrahmen. Alle elektronischen Komponenten sind nahezu unsichtbar in den organischen Stahlrahmen integriert. Über die zahlreichen versteckten Montagepunkte macht die Magdeburger Manufaktur den »Platzhirsch« zum waschechten Commuter-Bike. Flaschenhalter, Gepäckträger, Schutzbleche etc. können problemlos montiert werden. Im Zusammenspiel mit dem wartungsarmen Gates-Zahnriemenantrieb ist der Fahrer immer sauber und hat den geringstmöglichen Wartungsaufwand.
Zudem haben Urwahn-Gründer und -Geschäftsführer Sebastian Meinecke und sein derzeit fünfköpfiges Team zum Start von »Platzhirsch« ein besonderes Kundenbonbon parat: »Bei Vorbestellung von ‚Platzhirsch‘ erhalten Kunden zurzeit einen exklusiven Rabatt von 500 Euro.« Somit lohnt sich also ein Blick auf diesen Firmenlink.
Text: Jo Beckendorff, Fotos: Urwahn Engineering GmbH