US-Filialist Kmart, laut einer Meldung von Reuters hinter WalMart zweitgrößter Einzelhändler in Amerika, hat am 22. Januar ein Konkursverfahren nach Chapter 11 beantragen müssen.
Somit stellte das in der Geschichte bisher größte US-Einzelhandelsunternehmen einen Vergleichsantrag. Chapter 11 stellt nämlich laut US-Gesetz einen freiwilligen Vergleichsantrag dar, der dem Unternehmen die Möglichkeit einräumt, sich (unter Aufsicht) komplett zu entschulden.
Bereits Ende 2001/Anfang 2002 tauchten Gerüchte über ernste Problem bei Kmart auf. Danach sank der Kurs des an der New Yorker gehandelten Börsenwertes Schritt für Schritt auf ein 30-Jahrestief zu. Am Montag (21.1.) zog mit Fleming Cos ein erster Lebensmittel-Großhändler und Kmart-Lieferant die Bremse. Hintergrund: Außenstände von 78 Mio. US$.
Zum Zeitpunkt des Vergleichsantrags konnten noch zwei Mrd. US$ an Liquidität sichergestellt werden. Der Filialbetrieb – Kmart dirigiert in Amerika insgesamt 2.115 Filialen mit insgesamt 252.000 Angestellten – soll laut einer Meldung aus der Firmenzentrale in Troy/Michigan aufrechterhalten werden. Kmart wurde 1899 gegründet und machte zuletzt einen jährlichen Umsatz von ca. 37 Mrd. US$. Unter anderem verkauft der Handelsriese – wie seine direkten Mitbewerber WalMart, Toys“R“Us und Konsorten auch – eine ganze Reihe von (Billig-)Fahrradprodukten. Fahrradlieferant von Kmart sind US-Billiganbieter wie Huffy und/oder Pacific Cycle (Mutter von Mongoose und Roadmaster sowie seit Mitte letzten Jahres auch von Schwinn und GT). -jb-