Das Startup Fuell Inc. sorgt derzeit zumindest in seiner Heimat USA für Aufsehen. Das liegt unter anderem an dem hinter dem in New York ansässigen Unternehmen stehenden Gründer-Trio sowie deren E-Motorrad-Modell »Fllow«. Dabei geht das ebenfalls präsentierte Pedelec-Modell »Flluid«, dass sowohl in einer bis 25 km/h- als auch bis 45 km/h-Version angeboten wird, fast unter. Zusammen mit dem »Fllow« wurde »Flluid« bereits im April 2019 erstmals vorgestellt. Die erste Serie soll 2020 im Direktvertrieb aufgeliefert werden.
Das via Crowdfunding über die Plattform Indiegogo gestartete Pedelec-Projekt von Fuell Inc. setzt mit Blick auf die angebotenen Versionen auf den europäischen Markt (Anmerkung des RadMarkts: in den USA werden Pedelecs in bis zu 20 Meilen-Versionen = 32,2 km/h angeboten).
Dass sich die Macher von Fuell auch in Europa auskennen, belegt ein Blick auf das dahinterstehende Trio. Als CEO grüßt der französische Unternehmer Francois-Xavier Terny. Der zweite Mitbegründer ist der legendäre Motorsport-Ingenieur und Terny-Landsmann Frédéric Vasseur. Vasseur ist nicht nur Gründer des Formel-E-Rennwagen-Bauers Spark Racing Technology, sondern seit 2017 auch Teamchef des Formel-1-Rennstalls Sauber F1. Das Fuell-Trio vervollständigt schließlich der schillernde US-Motorrad-Entwickler Erik Buell – Gründer der einst von Harley Davidson übernommenen und später eingestellten Motorrad-Marke Buell sowie der nachfolgend aufgebauten und 2017 in die Insolvenz geschlitterten Sportmotorrad-Marke Eric Buell Racing (EBR). Bei Fuell ist er als Chief Technical Officer (CTO) an Bord.
Um auch auf dem finanziell potenten deutschsprachigen E-Bike-Markt zu landen, wurde mit Dieter Scholz auch schon ein Projektleiter nur für das Fuell E-Bike-Thema Flluid an Bord geholt. Scholz schaut auf eine Manager-Branchenkarriere bei Sachs, Peugeot Motorcycles Germany, SFM und zuletzt bei der Mifa (bis 2017) zurück.
Unter der Ägide des oben genannten US-amerikanisch-französischem Trios setzt Fuell Inc. eigenen Angaben zufolge voll und ganz auf zweirädrige urbane E-Mobilität – und hat somit übrigens auch nichts mit dem in Barcelona ansässigen Fuel Bespoke Motorcycles Inc. zu tun, einem aus der Vintage- und Coffee Racer—Szene kommenden Anbieter von Motorrädern und Motorrad-Bekleidung.
Das wie das Fuell E-Motorrad »Fllow« eigenwillig designte Fuell Pedelec »Flluid« surrt sowohl als Pedelec- als auch S-Pedelec-Variante in den Markt. Der eingesetzte Alu-Rahmen wird in zwei Größen und in verschiedenen Farben angeboten. Mit einem nicht näher benannten exklusiven Mittelmotor und seinen im Rahmen untergebrachten entnehmbaren Akkus (die zusammen 980 Whatt bringen) soll man 200 Kilometer E-Unterstützung erhalten. Weitere Features der in Taiwan gefertigten E-Bikes: Shimano Achtgang-Nabenschaltung, Gates-Riemenantrieb, Suntour-Gabel sowie eine Diebstahlsicherung.
Beim Verkauf seines E-Motorrads und E-Pedelecs setzt Fuell Inc. neben den Feature Reichweite natürlich auch »auf das von Erik Buell ausgesuchte Design und seine für beide Produkte ausgesuchten Premium-Spezifikation«. Ob die Namen Erik Buell und Frédéric Vasseur allerdings auch im europäischen Pedelec-Markt ziehen, bleibt abzuwarten.
Erste vorbestellte Pedelec-Modelle werden derzeit laut Indiegogo an erste Unterstützer ausgeliefert. Der weltweite Direktverkauf soll planmäßig ab Februar 2020 durchstarten. Die VK-Preise liegen bei 3.487 bzw. 3577 Euro. Mehr Info unter www.fuell.us.
Text: Jo Beckendorff, Fotos: Fuell Inc.