Vorgestern (7. August) gab der aus der britischen Fahrradszene kommende »lifestylige Bikewear-Anbieter« Rapha bekannt, dass der us-amerikanische Investor RZC Investments eine Mehrheit an den Briten übernommen hat. Seit Gründung im Jahr 2004 war die bekannte Marke in Händen von Gründer Simon Mottram und einer Gruppe von Gründungsaktionären (inklusive dem größten Investor Active Partners). Während Rapha und RZC keine Angaben über die Höhe des getätigten Mehrheits-Investments machen, wurde in diversen Berichterstattungen die von Sky News aufgegriffene Summe von 200 Millionen GBP (220,9 Millionen Euro) genannt.
Seit etwa vier Jahren macht Rapha auch als Sponsor des US-Rennstalls Team Sky auf sich aufmerksam. Bekannt wurde die Marke aber auch durch ihren Ansatz, neue Wege in Sachen Marketing, Vertrieb und Verkauf zu gehen. Schon früh setzten die Briten auf eine Omnichannel-Vertriebsstrategie. Was Kundenansprache betrifft, ist Rapha vor allem mit seinen 17 Rapha Clubhouses in urbanen Ballungsgebieten (sieben weitere sollen bis Ende 2017 eröffnet werden) sowie seinem globalen Rapha Cycling Club (RCC), dem eigenen Rapha Reisegeschäft sowie diversen Rapha Events bestens in den Markt gekommen.
Laut eigenen Angaben werden Rapha-Produkte derzeit von 20 lokalen Webseiten in über 100 Ländern verkauft. Bisher ist das Rapha-Geschäft jedes Jahr um mehr als 25 Prozent gewachsen – und arbeitet seit 2009 profitabel. Die Briten beschäftigen derzeit 450 Mitarbeiter und erreichen weltweit mehr als 200.000 aktive Kunden.
Um den nächsten großen Schritt zu machen, bedarf es allerdings einer kräftigen Investitionsspritze. Die erhält man nun von RZC Investments. Mit RZC im Rücken will das Team um Gründer Simon Mottram das globale Clubhouse-Netzwerk sowie den eigenen Radclub und die Produktrange schnellstmöglich ausbauen – und somit »global expadandieren und unsere Marktführerschaft im Fahrradbereich festigen«. Mottram wird als CEO an Bord bleiben.
Der in Florida ansässige Investor RZC Investments wird übrigens von Steuart und Tom Walton geführt. Beide sind Enkel von WalMart-Gründer Sam Walton – und gelten als Fahrad-affin.
Text: Jo Beckendorff, Fotos: Rapha