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Uvex-Gruppe 2010/2011: Spitze – nur Sportsparte etwas ausgebremst

Mit einem Umsatz in Höhe von 330 Millionen Euro schließt die Fürther Familienunternehmen Uvex-Gruppe das Geschäftsjahr 2010/11 (1.8.-31.7.) erneut über Vorjahr und vor allem über Vorkrisen-Niveau ab. Verglichen mit dem vorherigen Geschäftsjahr 2009/2010 konnte man 9 Prozent zulegen.

Zugpferd des guten Ergebnisses ist die Sparte Uvex Safety Group (Arbeitsschutz). Sie profitierte vom allgemeinen wirtschaftlichen Aufschwung und erzielte – verglichen mit dem Vorjahr – ein Plus von 17 Prozent auf nunmehr 219 Millionen Euro Umsatz. Heißt auch: 66 Prozent des Gesamtumsatzes der Uvex-Gruppe wurden mit der Sparte Arbeitsschutz eingefahren.

Eine Durstrecke erlebte hingegen die Sparte Uvex Sports Group mit Uvex und Alpina (Produktsegmente Brillen und Helme). Sie fuhr 2010/2011 – und nach einem Rekordergebnis 2009/2010 von 103 Millionen Euro – ein einstelliges Minus von 5 Prozent ein. Der Umsatz lag „aufgrund schwieriger Rahmenbedingungen im Wintersport“ bei 98 Millionen Euro. Somit seien die Erwartungen nicht erfüllt worden.

Genauer genommen konnte der Bereich Uvex Sports ganz im Gegensatz zur Markenschwester Alpina die Erwartungen nicht erfüllen. Nachdem Uvex zwei Winter in Folge von dem starken Wachstum im Bereich Skihelme profitieren konnte, hätte der Markt inzwischen eine Atempause eingelegt. Die Verkäufe im Fachhandel sei 2010/2011 stark rückläufig gewesen und habe zu Umsatzeinbußen geführt. Der Absatz von Skibrillen hingegen sei bei beiden Marken weiterhin steigend gewesen.

„Wir rechnen mindestens noch für die kommende Saison mit einem sehr schwachen Skihelmabsatz“, erklärt Michael Winter in seiner Funktion als geschäftsführender Gesellschafter der Uvex-Gruppe.

Der Ausstieg von Uvex Sports aus dem Bereich Motorradsport führte ebenfalls zu reduzierten Umsätzen. Hinzu komme eine schwierige Radsaison 2010 in Folge des verregneten Spätsommers und Herbsts. „Dennoch blicken wir im Bereich Radsport mehr als optimistisch in die Zukunft“, erklärt Winter weiter, „hier profitieren wir von dem steigenden Sicherheitsbewusstsein einer enorm großen Zielgruppe und sind mit unseren Marken Uvex und Alpina mit hervorragenden Kollektionen äußerst wettbewerbsfähig.“

Während für beide Marken keine genauen Umsatzangaben genannt werden, wird das Umsatzminus 2010/2011 der sich besser als Uvex aus der Affäre ziehenden Marke Alpina mit Minus 4 Prozent angegeben.

Das Ergebnis von Filtral – einer ebenfalls zur Uvex-Gruppe gehörenden modischen Brillenmarke – wird als akzeptabel „bei leicht steigendem Umsatz“ angegeben. Der Gesamtumsatz des konsumnahen Bereiche – also von Uvex Sports, Alpina und Filtral – habe im Geschäftsjahr 2010/11 bei 118 Millionen Euro gelegen.

Für das laufende Geschäftsjahr 2011/2012 gehen die Fürther weiterhin
vorsichtig von einem gleichbleibenden Gesamtumsatz von 330 Millionen Euro aus. Man sei international gut aufgestellt. Die große Unbekannte sei allerdings die Preisentwicklung der Rohstoffe und Kosten für Energie sowie die allgemeine Situation auf den Finanzmärkten.

„Unser größtes Wachstumspotential in der gesamten Gruppe sehen wir in unserer Internationalisierungsstrategie. Um die Unternehmensgruppe unabhängiger vom deutschen Binnenmarkt und der dort vorherrschenden Konjunktur zu machen, muss es uns gelingen, noch stärker als in der Vergangenheit den internationalen Umsatzanteile zu erhöhen“, erklärt Winter. Zusätzlich will Uvex durch Effizienzsteigerungen die Lieferkette optimieren und im Einkauf weitere Potentiale heben.

Zudem will Uvex einen siebenstelligen Betrag in die IT-Landschaft investieren. Dazu Michael Winter: „Dies ist die Grundvoraussetzung dafür, zukünftiges Wachstum beherrschen zu können. Die Uvex-Gruppe steht auf einem sehr soliden Fundament, das uns die Möglichkeit schafft, wesentliche Teile der erwirtschafteten Erträge zu reinvestieren.“

– Jo Beckendorff –

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