Die Ausführungen des VDZ im Wortlaut: „Der Fahrradhandel steht momentan unter massiven Druck und zwar von allen Seiten: Die höheren Kosten und die enormen Lohnforderungen und Erwartungen kommen zum sowieso schon vorhandenen Fachkräftemangel dazu. Das im Vergleich zu den vorherigen Jahren unbeständige Wetter am Anfang des Monats hatte noch nicht wirklich zu durchgängigem Fahrradwetter geführt, was gerade im Normalradbereich nicht zu einer wirklich merkbar gesteigerten Nachfrage geführt hat.
Zu den Liquiditätsproblemen, die dadurch entstehen, sowie den enormen Warenmengen die momentan den Fachhandel fluten, kommt erschwerend die mangelnde Kommunikation und EDV-technische Ausstattung vieler Lieferanten hinzu, die für den Handel eine vernünftige Planung, was Belieferung und damit auch Liquidität betrifft, nicht möglich machen. Während die Industrie bereits mit Digitalisierung 4.0 beschäftig ist sind selbst große Player der Branche noch mit ERP-Systemen unterwegs, die wohl kaum die Bezeichnung Digitalisierung 1.0. verdienen. Aber gerade jetzt wären moderne Systeme von Nöten, damit die Händler besser planen und agieren können. Ausreichend Geld ist in den letzten Jahren verdient worden in der Branche, nur scheinbar ist es nicht überall richtig investiert worden, was vielen jetzt vor die Füße fällt.
Mit dem schöneren Wetter kommen aktuell nun auch die Kunden – wie jedes Jahr. Nur diesmal haben die Kunden Preisvorstellungen im Gepäck, mit denen der Handel dann weniger Spaß macht. Die Zeit knapper Ware ist vorbei – die Preise im freien Fall. Jetzt gilt es kühlen Kopf zu bewahren und mit vernünftigem Maß ebenfalls leicht am Preis zu drehen und die eigenen Stärken des guten „vor Ort“ Services in den Vordergrund zu rücken.“