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Velocity Global 2012 rückt Vancouver ins (Fahrrad-)Rampenlicht

Mehr als 800 Teilnehmer – Politiker, Stadtplaner und Branchenkenner aus mehr als 40 Ländern von sechs Kontinenten – trafen sich vorgestern zur Eröffnung der größten politischen Fahrrad-Lobbykonferenz Velocity Global 2012 (26.-29. Juni), die diesmal im kanadischen Vancouver/BC ihre Pforten eröffnete.

Auf der Eröffnungskonferenz ergriff Vancouvers Oberbürgermeister Gregor Robertson die Gelegenheit, den Fokus auf die Fahrradaktivitäten seiner Stadt an der Westküste zu lenken: „Der Radverkehr ist derzeit der am schnellsten wachenden mobile Verkehrsträger, der es den Bürgern der Stadt erlaubt, sich auch in Zeiten voller Straßen im Stadtkern fortzubewegen.“

Vancouver sei führend im Bereich Verkehrsberuhigung. Das habe wiederum zu einer der sichersten Städte für Radler in Nordamerika geführt. Eigene separate Radwege würden Bürger im Stadtzentrum zu jeden Punkt führen. Zudem würde man im kommenden Jahr ein Mietrad-System einführen: „Ziel ist es, das mehr als 50 Prozent unserer Bürger bis 2020 zu Fuß, mit dem Fahrrad oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs sind.“

Teilnehmer der internationalen Konferenz hoffen, von den Erfahrungen Vancouvers lernen zu können. Während Länder wie Dänemark und Holland bereits der Himmel auf Erden für Radler seien, hätten mehr als die Hälfte der europäischen Länder derzeit eine ähnliche Fahrradsituation wie jene in Kanada. In einigen Gebieten Vancouvers würde bereits nahezu 10 Prozent der gesamten Wege mit dem Fahrrad erledigt – ein Wert, der auch für europäische Verhältnisse beachtend ist.

In den kommenden vier Tagen würden internationale Teilnehmer über ihre Erfahrungen sprechen und sich austauschen. Auch dabei: Der europäische Fahrrad-Dachverband ECF. Laut ECF-Chef Manfred Neun müsse man vor allem das Thema Fahrrad zu einem globalen Thema machen, sodaß es auch politisch wahrgenommen würde und man Unterstützung bekomme. Der ECF weiß über eine halbe Millionen europäische Radler hinter sich:

„Es ist an der Zeit, daß wir das Thema Fahrrad in die Massentauglichkeit der internationalen Außenpolitik integrieren. Wir brauchen den politischen Willen der jeweiligen politischen Führung und müssen die Chancen am Schopf ergreifen, wenn sie sich auftun.“ Nun sei man in Vancouver zusammen gekommen, um gemeinsam zu agieren.

Radverfechter rufen die Regierungen beispielsweise dazu auf, Bedingungen zu schaffen, sodaß Kinder schon sehr früh auf Fahrrad gesetzt werden können. Am letzten Tag der Konferenz werden die Organisatoren die sogenannte „Charter of Vancouver“ unterzeichnen, welche Institutionen wie United Nations auf „das universelle Recht aufs Radfahren“ für Kinder aufmerksam machen soll.

– Jo Beckendorff –

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