Hintergrund der geplanten Gesetzesnovelle ist die Notwendigkeit, das Bundeswaldgesetz (BWaldG) nach rund 50 Jahren umfassend zu reformieren, um den veränderten Rahmenbedingungen vor allem mit Blick auf den Klimawandel und den notwendigen Schutz der Biodiversität Rechnung zu tragen. Ein erster Referentenentwurf des Gesetzes, der den Bundesministerien zur Abstimmung vorliegt, könnte die Bewegungsfreiheit und Erholung im Wald stark einschränken.
»Wir befürchten das Ende des Radfahrens im Wald, wie wir es kennen, wenn der aktuelle Entwurf von Landwirtschaftsminister Özdemir nicht an entscheidenden Punkten verändert wird«, warnte ZIV-Geschäftsführer Burkhard Stork stellvertretend für die Initiative Bike Nature Movement (BNM).
Betroffen wären alle Radfahrende, die Waldwege benutzen oder die aktive Bewegung mit dem Naturerlebnis im Wald verbinden wollen. Das Bike Nature Movement hat auf Grundlage einer fachlichen und juristischen Bewertung des ersten Entwurfs bereits Stellung genommen. Die nächsten Schritte der Bundesregierung sind die für das erste Quartal 2024 geplanten Länder- und Verbändeanhörungen. Im ersten Quartal 2025 soll das neue Gesetz dann in Kraft treten.
Gelungener Dialog beim Parlamentarischen Abend
Wichtigstes Ziel des Parlamentarischen Abends des BNM war, intensiver miteinander ins Gespräch zu kommen und zusammen mit Fachleuten und Politiker:innen unter anderem die Notwendigkeiten, Ziele und Hintergründe zu diskutieren. Als Gastgeber waren neben Burkhard Stork auch die DIMB-Leiterin Fachberatung Sonja Schreiter, sowie Geschäftsführer Mountainbike Tourismusforum Deutschland-Geschäftsführer Nico Graaff vor Ort.
Als Vertreter der Politik und der Fahrradindustrie eröffneten Robert-Martin Montag (Mitglied des Thüringer Landtags und Generalsekretär des Landesverbands der FDP Thüringen) sowie Claus Fleischer (ZIV-Vorstandsmitglied und Geschäftsleiter Bosch eBike Systems) mit einem Grußwort die Veranstaltung. Prof. Dr. med. Swen Malte John von der Universität Osnabrück stellte in seinem Impulsvortrag »Radfahren im Wald müsste es eigentlich auf Rezept geben!« die gesundheitsökonomischen Folgen von Bewegungsmangel in unserer Gesellschaft einprägend dar.
Mehr Details über den gelungenen Abend in der kommenden RadMarkt-Ausgabe 2/2024.
Text: Jo Beckendorff/ZIV