Zum Verkauf stehen der operative Geschäftsbetrieb der insolventen operativen Gesellschaften Prophete (Rheda-Wiedenbrück) und Cycle Union (Oldenburg) mit den Marken E-Bike Manufaktur, Kreidler, Prophete und VSF Fahrradmanufaktur. Nachdem es wie bei vielen anderen auch erhebliche Beschaffungsprobleme gab, die sich sowohl auf Absatz als auch Umsatz auswirkten und hohe Lagerbestände weitere Kosten verursachten, sorgte laut Manuel Sack ein Cyberangriffs auf die Gruppe Ende November für die letztendliche Insolvenz.
Die nicht von der Insolvenz betroffene Beteiligung an der rumänischen Eurosport DHS in Höhe von 47,5 Prozent sowie die Betriebsimmobilien an den Standorten Rheda-Wiedenbrück und Oldenburg können ebenfalls erworben werden.
Was Eurosport DHS betrifft, hatte der RadMarkt erst kürzlich eine Stellungnahme des Produzenten aus Deva veröffentlicht.
Auch wichtig zu wissen: Dank des hohen Einsatzes der Beschäftigten, der Loyalität der Kunden und des Entgegenkommens von Lieferanten und Dienstleistern hat sich der Geschäftsbetrieb laut Insolvenzverwalter stabilisiert. So konnten die Auslieferungen von Fahrrädern und E-Bikes aus Rheda-Wiedenbrück und Oldenburg wieder aufgenommen werden. Vor dem Hintergrund dieser Normalisierung geht der Verkaufsprozess nun in die entscheidende Runde. Die Auswahl des Erwerbers soll planmäßig bis Ende Februar abgeschlossen werden. Heißt auch, dass »die Übernahme des Geschäftsbetriebs durch einen neuen Investor zum 1. März 2023 erfolgen« soll.
Laut Sack liegen derzeit »mehr als zehn indikative Angebote aus dem In- und Ausland« vor. »Mit dem bisherigen Verlauf des von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PwC aufgesetzten internationalen Verkaufsprozesses bin ich sehr zufrieden«, betont Sack, »die potenziellen Investoren haben sich intensiv mit der Prophete Gruppe und den von uns zur Verfügung gestellten betrieblichen Kennzahlen der einzelnen Gesellschaften auseinandergesetzt. Das zeigt mir, wie groß das Interesse ist.«
Um geeignete Bieter auszuwählen, würden die eingegangenen Angebote derzeit ausgewertet. Mit denen wird man dann ab dieser Woche intensive Verhandlungen führen. Letztendliches Ziel des Prozesses sei es, eine zukunftsfähige Investorenlösung für die Prophete Gruppe zu finden.
Dabei gilt es laut Sack, »das bestmögliche Ergebnis sowohl für die Gläubiger als auch für die Belegschaft zu erzielen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unterstützen den Verkaufsprozess enorm, beispielsweise durch hohes persönliches Engagement bei der Bearbeitung detaillierter Fragen aus dem Kreis der Interessenten sowie in der engen Zusammenarbeit mit Kunden, Lieferanten und Dienstleistern.«
Text: Jo Beckendorff