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Vista Outdoor hielt Gegenwind stand – Geschäftsaufspaltung läuft in 2023
Auch wenn der Umsatz im letzten (vierten) Verkaufsquartal schwächelte: Mit Blick auf sein am 31. März 2023 geendetes Geschäftsjahr 2022/23 scheint der alles in allem 41 Marken lenkende Sport- und Outdoor-Anbieter Vista Outdoor Inc. (aka Vista Outdoor Group) gut durch derzeit für alle schwierige Zeiten gekommen zu sein.
Die Zentrale von Vista Outdoor Group in Anoka/Minnesota.Foto: Vista Outdoor Group

Zum Vista Outdoor-Geschäftsbereich Outdoor gehören u.a. die auch im Fahrradsektor bekannten Marken Bell, Blackburn, Camelbak, Fox Racing und Giro – nicht zu vergessen die E-Bike-Marke Quietkat.
Bereits im Laufe ihres Geschäftsjahres 2021/22 hatten die US-Amerikaner ihren Plan bekannt gegeben, ihre beiden Geschäftsbereiche in zwei unabhängige börsennotierte Unternehmen aufteilen zu wollen. Diese Trennung soll in diesem Kalenderjahr (2023) vollzogen werden. Dann werden beide Geschäftsbereiche als eigenständige Unternehmen unter bis dato nicht bekannten Namen weitermachen.
Letztendlich versichert Gary McArthur: »Wir bleiben auf Kurs, um die angekündigte Abspaltung im Kalenderjahr 2023 abzuschließen. Entscheidend für den Abschluss der Abspaltung in diesem Kalenderjahr sind die Etablierung des Führungsteams von Outdoor Products, ein stabileres makroökonomisches Umfeld und die Verbesserung der finanziellen Leistung von Outdoor Products. Ich bin stolz auf unsere Teams im gesamten Portfolio, die durch ihre harte Arbeit, ihre Leidenschaft und ihr Engagement starke Unternehmen aufgebaut haben, die gut positioniert sind, um als unabhängige Unternehmen weiterhin erfolgreich zu sein.«
Langfristig gesehen optimistisch

»Unser Geschäft war im Geschäftsjahr 2023 mit einer Reihe von Gegenwindfaktoren konfrontiert, denen unser Team mit entschlossenen Maßnahmen begegnete, um eine solide Leistung zu erbringen und eine gesunde Bilanz aufrechtzuerhalten«, betont McArthur. Was den Gegenwind betrifft, verweist McArthur auf ein sich verschlechterndes wirtschaftliches Umfeld mit steigender Inflation, auf eine sinkende Verbrauchernachfrage und einer steigenden Federal Funds Rate, die zu reduzierten Prognosen und höheren Diskontsätzen geführt hat. Langfristig bleibt der Anbieter aber für die von ihm bedienten Märkte Outdoor/Freizeit und Schießsport optimistisch: »Die Beteiligung an diesen Aktivitäten liegt weiterhin über dem Niveau vor der Pandemie, ein Trend, der sich unserer Meinung nach fortsetzen wird, und unsere breite und vielfältige Positionierung auf dem Markt wird es uns ermöglichen, den Rückenwind in allen unseren Kategorien zu nutzen.«
Das vierte Verkaufsquartal
Im vom 1. Januar bis 31. März laufenden vierten Verkaufsquartal des Geschäftsjahres 2022/2023 hat Vista Outdoor Group einen Gesamtumsatz von 740,74 Millionen US$ (670,57 Millionen US$, minus 8,4 Prozent) eingefahren. Der teilt sich in 413,31 Millionen US$ (374,16 Millionen Euro, minus 10,9 Prozent) für den Geschäftsbereich Sporting Products und 327,43 Millionen US$ (296,41 Millionen Euro, minus 5,0 Prozent) für den Geschäftsbereich Outdoor auf.
Der Verkaufsrückgang beider Geschäftsbereiche konnte teilweise durch eine angepasste Preisgestaltung ausgeglichen wurde. Der Bruttogewinn in Höhe von 236 Millionen US$ (213,54 Millionen Euro) schluckte ein Minus von 18 Prozent – was die US-Amerikaner nicht nur auf den Verkaufsrückgang, sondern auch auf einen ungünstigen Produktmix und gestiegene Frachtkosten zurückführen. Letztendlich endete das vierte Verkaufsquartal mit einem Nettoverlust von 294,35 Millionen US$ (266,47 Millionen Euro). Zum Vergleich: in 01-03/2022 war es noch ein Nettogewinn von 112,82 Millionen US$ (102,14 Millionen Euro).
Das Geschäftsjahr 2022/2023
Für das Gesamtjahr 2022/2023 weist Vista Outdoor Group einen Umsatz von 3,08 Milliarden US$ (2,79 Milliarden Euro) aus. Verglichen mit dem vorherigen Geschäftsjahr ist das ein leichtes Plus von 1,2 Prozent. Der Gesamtumsatz lässt sich in 1,76 Milliarden US$ (1,59 Milliarden Euro) für Sporting Products und 1,32 Milliarden US$ (1,19 Milliarden Euro) für Outdoor Products aufteilen. Beide erzielten im Vergleich ebenfalls ein Plus von jeweils 1,2 Prozent.
Der Brutto-Gesamtgewinn ging um 8 Prozent auf 654,07 Millionen US$ (592,08 Millionen Euro) zurück – »was in erster Linie auf höhere Rohstoff- und Frachtkosten und ein geringeres Verkaufsvolumen zurückzuführen ist. Diese Erhöhungen wurden teilweise durch eine verbesserte Preisgestaltung ausgeglichen«.
Der Netto-Gesamtverlust liegt bei 9,72 Millionen US$ (8,80 Millionen Euro). Zum Vergleich: im vorherigen Geschäftsjahr war es noch ein Nettogewinn in Höhe von 473,23 Millionen US$ (428,43 Millionen Euro).
»Auch wenn sich der Markt weiterhin normalisiert und in bestimmten Kalibern geringere Absatzmengen zu verzeichnen sind – unser Segment Sporting Products verzeichnete ein weiteres starkes Jahr in Bezug auf Umsatz und Rentabilität. Unsere Innovationskultur hat dieses Geschäft vorangetrieben. In Verbindung mit einem verbesserten Produktmix konnten wir die höheren Inputkosten erfolgreich ausgleichen«, erklärt McArthur.
Mit Blick auf Outdoor Products meint er, dass man weiterhin mit marktweiten Unsicherheiten und Herausforderungen bei den Einzelhandelsbeständen zu kämpfen habe: »Wir haben taktische und strategische Maßnahmen ergriffen, um den Erfolg langfristig zu sichern. In Kombination mit unserem Programm zur Ertragsverbesserung positionieren wir das Segment günstig gegen den kurzfristigen Gegenwind, den die Outdoor-Branche erlebt. Wir beginnen, von Quartal zu Quartal eine Verbesserung der Lagerbestände im Einzelhandel zu sehen. Wir erwarten eine Rückkehr zu organischem Wachstum in der zweiten Hälfte des Geschäftsjahres 2023/2024.«
Ausblick
Für das am 1. April 2023 angelaufene Geschäftsjahr 2023/2024 geht Vista Outdoor Group von einem Gesamtumsatz zwischen 2,85 und 2,95 Milliarden US$ (2,58 und 2,67 Milliarden Euro) und einer EBITDA-Marge im Bereich von 17,75 bis 18,75 Prozent aus. Der Umsatz der Sport-Sparte sollte zwischen 1,48 und 1,53 Milliarden US$ (1,24 und 1,39 Milliarden Euro) und der der Outdoor-Sparte zwischen 1,38 und 1,43 Milliarden US$ (1,25 und 1,29 Milliarden Euro) liegen.

Text: Jo Beckendorff

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