Aufgrund schwächelnder Umätze sieht sich der börsennotierte Anbieter Vista Outdoor Inc. zu diversen Umstrukturierungen genötigt. Demnach sollen die im Zuge der Bushnell-Übernahme im Jahre 2013 zur Gruppe gestoßenen Brillen-Marken Bollé, Cébé und Serengti abgestoßen werden. Diese drei Marken (von denen Bollé auch Fahrradhelme anbietet) sollen währen der kommenden Geschäftsquartale verkauft werden.
Vista Group hat im zweiten Verkaufsquartal (ende am 1. Oktober) des Geschäftsjahres 2017/2018 einen Gesamtumsatz von 587,23 Millionen US$ (503,85 Millionen Euro) erzielt. Verglichen mit dem zweiten Verkaufsquartal des vorherigen Geschäftsjahres ist das ein Minus von 14 Prozent. Darin sind allerdings auch die zusätzlichen Umsätze der letztens übernommenen Kocher- und BBQ-Marke Camp Chef mit drin. Ohne sie hätte das Umsatzminus bei 16 Prozent gelegen. Der Nettoverlust liegt bei 114,71 Millionen US$ (98,42 Millionen Euro – verglichen mit einem Nettogewinn von 73,22 Millionen = 62,83 Millionen Euro im zweiten Verkaufsquartal des vorherigen Geschäftsjahres).
Die Outdoor-Division von Vista Group lenkt unter anderem auch die der Fahrradbranche zugewandte Marken Camelbak sowie die einstige BRG Sports (alias Easton-Bell Sports) mit Bell, Blackburn, Giro und Riddell. Das nun im Zuge der Umstrukturierung zum Verkauf stehende Markentrio Bollé, Cébé und Serengti gehört ebenfalls zur Outdoor-Sparte des Anbieters. Allerdings sind diese drei Marken keine klassischen Outdoor-Marken, sondern fühlen sich auch im Mode-/Lifestyle-Sektor wohl. Somit gehören sie den US-Amerikanern zufolge auch nicht zum eigentlichen Kerngeschäft der eigenen Outdoor-Sparte. Neben Outdoor ist Vista Group noch im Schieß- und Jagdsport gut aufgestellt.
Laut Vista Outdoor CFO Stephen Nolan würde man sich derzeit mit beiden Geschäftssparten auf schwierigen Märkten bewegen. Zur flauen Marktsituation kämen auch einige Kunden-Insolvenzen und Konsolidierungen. Im Sektor Schieß- und Jagdsport seien die Warenlager voll. Folge: Preis- und Margendruck. Und das Sports Protection-Geschäft als Teil der Outdoor-Sparte würde durch die Herausforderungen des Fahrradmarktes inklusive reduzierter Ausstellungsfläche im Fahrrad-Fachhandel herunter gezogen.
Die aktuellen Marktprobleme würden sich auch nicht so schnell in Luft auflösen. Somit hat man die Verkaufsprognosen für das Geschäftsjahr 2017/2018 nach unten revidiert. Nun geht man von Gesamtverkäufen »zwischen 2,24 und 2,26 Milliarden US$« (1,92 bis 1,94 Milliarden Euro). Die vorherige Verkaufsprognose lag noch zwischen 2,36 und 2,42 Milliarde US$ (2,03 bis 2,08 Milliarden Euro) aus.
Text: Jo Beckendorff