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Vivavelo 2024: Fahrradwirtschaft fordert politischen Rückenwind
Mehr als 200 Teilnehmende aus Branche und Politik nahmen letzte Woche Donnerstag (12. September) am Kongress Vivavelo 2024 inklusive Parlamentarischem Abend in der Berliner NRW-Landesvertretung teilt. Top-Thema: die aktuellen Herausforderungen der Fahrrad-Branche und deren Erwartungen an die Politik, die Fahrradwirtschaft zu stärken.
Zuerst Vivavelo-Kongess, dann Parlamentarischer Abend. Auf letzterem diskutierten (v.l.n.r.) ZIV-Geschäftsführer Burkhard Stork, Zukunft Fahrrad-Geschäftsführer Wasilis von Rauch, BMWK-Abteilungsleiter Industriepolitik Bernhard Kluttig und VSF-Geschäftsführer Uwe Wöll.Foto: Zukunft Fahrrad

Mittlerweile mutierte der Vivavelo-Kongress und der gleich dahinter geschaltete Parlamentarische Abend der Fahrradwirtschaft zu einer festen Größe im Berliner Politik-Kalender. Ausrichter der Veranstaltung waren erneut die drei Fahrradwirtschaftsverbände Verbund Service und Fahrrad (VSF), Zweirad Industrie Verband e.V. (ZIV) und Zukunft Fahrrad e.V. Kernthemen des Kongresses waren die Stärkung des Fahrradstandortes Deutschland und die bessere Nutzung seiner Potentiale für Wertschöpfung, Arbeitsplätze und die Transformation des Verkehrssektors.
Vivavelo-Kongess
Anlässlich des Vivavelo-Kongresses erklärte Bundeswirtschaftsminister Dr. Robert Habeck: »Die Fahrradbranche schafft nicht nur Arbeitsplätze, sondern spielt auch eine herausragende Rolle in der Verkehrs- und Energiewende. E-Bikes, gerade als Lastenräder, sind neben E-Autos der Inbegriff der anstehenden Elektrifizierung des Verkehrs. Und Deutschland ist heute ein zentraler Innovationsstandort und Leitmarkt für E-Bikes in ganz Europa. Während der Legislatur haben wir viele Initiativen in Gang gesetzt, die gezeigt haben: die Verkehrswende ist im Gange, und zwar jetzt. Und dazu gehören Fahrräder. Dabei geht es nicht darum, Fahrräder und Autos gegeneinander auszuspielen. Beides brauchen wir für die Mobilität. Aber insbesondere die Infrastruktur muss dem gestiegenen Fahrradverkehr Raum geben, damit die Menschen sicher zur Arbeit, zum Einkaufen oder zur Schule kommen.«
Parlamentarischer Abend
Der den Bundeswirtschaftsminister auf dem Parlamentarischen Abend vertretende Abteilungsleiter Industriepolitik Bernhard Kluttig verkündete, dass die Kaufprämie für gewerbliche E-Lastenräder im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative zum Oktober 2024 neu aufgelegt und bis 2027 verstetigt wird. Heißt, dass dann die Anschaffung mit 25 Prozent gefördert wird und dann die maximale Fördersumme um 1.000 Euro auf maximal 3.500 Euro steigt. Der oben genannte Veranstalter-Trio sieht darin ist ein wichtiges Signal, um Betriebe beim Umstieg auf klimaverträgliche Mobilität zu unterstützen und den Stadtverkehr zu entlasten. Außerdem hilft es einem noch jungen Segment der Branche, sich weiterzuentwickeln.
Was die Branche darüber hinaus noch braucht, erklärten die jeweiligen Verband-Geschäftsführer. Um Umsetzung von Maßnahmenvorschläge auf deutscher Ebene voranzubringen, fordert ZIV-Geschäftsführer Burkhard Stork einen Dialog zwischen den Fahrradwirtschafts-Verbänden und der Bundesregierung: »Die Aufgaben sind vielfältig: Fachkräftesicherung, Digitalisierung, Cluster-Bildung, Aufbau der Batterie-Wertschöpfungskette oder Re-Shoring.«
Zukunft Fahrrad-Geschäftsführer Wasilis von Rauch pocht auf deutlich mehr Investitionen in Radwege und Fahrradparken: »Gute Fahrradinfrastruktur ist noch immer die beste Förderung für die Fahrradwirtschaft…Wer die Mobilitätswirtschaft transformieren will, kommt an der Fahrradwirtschaft nicht vorbei.«
VSF-Geschäftsführer Uwe Wöll griff wiederum das Thema Fachkräfte-Mangel auf: »Fachkräfte für die Branche zu gewinnen und zu sichern, ist eines der wichtigsten Handlungsfelder in den kommenden Jahren. Hier gilt es, sich als Branche für neue Zielgruppen zu öffnen und aktiv zu werben. Sei es, mehr weibliche Mitarbeiter:innen und Führungskräfte zu gewinnen, Schulabgänger:innen für eine Laufbahn in der Branche zu begeistern oder Geflüchtete zu integrieren.« Im Zuge der Umwälzungen in der gesamten Mobilitätswirtschaft – beispielsweise in der Autoindustrie – ginge es zum Beispiel auch darum, Branchenwechsler aufzunehmen.

Text: Jo Beckendorff/Zukunft Fahrrad.

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