Die Vereinbarung über den Verkauf von »Sporting Products« verschafft dem Unternehmen laut Vista Outdoor-Interim-CEO Gary McArthur »einen bedeutenden Wert, indem mindestens 750 Millionen USD (707,44 Millionen Euro) an die Aktionäre zurückfließen und der Wert von ‚Sporting Products‘ gesichert wird, während sowohl ‚Sporting Products‘ als auch Revelyst und die Marken in ihren Portfolios für langfristigen Erfolg aufgestellt werden. Dies ist der nächste Schritt in der Transformation unseres Unternehmens und wir sind weiterhin davon überzeugt, dass die Trennung der beiden Segmente einen erheblichen Wert für die Aktionäre freisetzen wird.«
Wie bereits berichtet ist Revelyst der Name des bevorstehenden eigenständig an der US-Börse gehandelten »Outdoor Products«-Geschäftsbereichs (Marken Bell, Camelbak, Fox Racing, Giro, QuietKat etc. pp) der sich auflösenden Vista Outdoor Group.
»Da wir dem Schuldenabbau als primäre Kapitalverwendung weiterhin Priorität einräumen, konzentrierten wir uns im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2023/2024 weiterhin auf die Gesundung unserer Bilanz«, erklärt Vista Outdoor Vice President und Interim-CFO Andy Keegan, »unsere Nettoverschuldung ist im Vergleich zum Vorquartal gesunken…Wir gehen davon aus, dass wir den Schuldenabbau weiterhin vor der Abstimmung unserer Aktionäre über den Verkauf von ‚Sporting Products‘ priorisieren werden.«
Das zweite Verkaufsquartal
Im vom 07-09/2023 laufenden zweiten Verkaufsquartal des laufenden Geschäftsjahres 2023/2024 hat Vista Outdoor Group einen konsolidierten Gesamtumsatz von 676,81 Millionen USD (638,46 Millionen Euro, minus 13,4 Prozent) eingefahren. Dieses Ergebnis steht laut den US-Amerikanern im Einklang mit ihren jüngsten Gewinn-Vorabveröffentlichung, die sich auf geringere Lieferungen in fast allen Kategorien sowie auf ein geringeres Volumen bezieht. Grund: hohe Lagerbestände und ein kurzfristiger Konsumdruck.
Oben genannter Gesamtumsatz teilt sich in 349,50 Millionen USD (329,66 Millionen Euro, minus 19,2 Prozent) für »Sporting Products« und 327,31 Millionen USD (308,73 Millionen Euro, minus 6,3 Prozent) für »Outdoor Products« auf.
Der Bruttogewinn beider zusammengezogener Geschäftsbereiche lag mit seinen 208,87 Millionen USD (197,02 Millionen Euro) im Vergleich 20,5 Prozent unter dem von 07-09/2022. Das operative Betriebsergebnis sank um 42,2 Prozent auf 75,79 Millionen USD (71,48 Millionen Euro). Somit lag auch der Nettogewinn mit seinen 44,42 Millionen (41,90 Millionen Euro) 52,5 Prozent unter dem von 07-09/2022.
Das erste Verkaufs-Halbjahr
In ihrem von 04-09/2023 laufenden ersten Halbjahr ihres Geschäftsjahres 2023/2024 hat Vista Outdoor Group einen konsolidierten Nettoumsatz von 1,37 Milliarden USD (1,29 Milliarden Euro, minus 13,5 Prozent) eingefahren. Das Betriebsergebnis lag mit 167,97 Millionen USD (158,42 Millionen Euro) 44,7 Prozent unter dem des vergleichbaren Vorjahres-Zeitraumes. Der letztendliche Nettogewinn musste im Vergleich mit seinen 102,52 Millionen USD (96,69 Millionen Euro) ebenfalls ein Minus von 51,9 Prozent schlucken.
Ausblick
Für das laufende Geschäftsjahr 2023/2024 erwartet Vista Outdoor Group einen Umsatz in der Größenordnung von 2,73 bis 2,83 Milliarden USD (2,57 bis 2,67 Milliarden Euro – aufgeteilt in einen »Sporting Products« -Umsatz zwischen 1,45 und 1,50 Milliarden USD = 1,37 und 1,41 Milliarden Euro sowie einen »Outdoor Products«-Umsatz zwischen 1,28 und 1,33 Milliarden USD = 1,21 und 1,25 Milliarden Euro). O-Ton Andy Keegan: »Wir bekräftigen unsere Prognose für das Geschäftsjahr 2023/2024.«
Zudem wird für das bald unter dem Namen Revelyst laufenden Outdoor-Geschäft eine sogenanntes »GEAR Up«-Transformationsprogramm (eine Anspielung auf das zukünftigen Börsenkürzel »GEAR«) gestartet. Mit ihm soll »das Geschäftsmodell des Unternehmens vereinfacht, die Effizienz und Rentabilität dieser vereinfachten Struktur gesteigert und in die Marken mit dem größten Potenzial reinvestieret und somit deren Wachstum und Transformation beschleunigt« werden.
Die US-Amerikaner erwarten, dass sie das Wachstum durch Produktinnovationen vorantreiben und ihre Abläufe durch Kosteneinsparungen rationalisieren können (beginnend im derzeit laufenden vierten Quartal 2023/2024 mit geschätzten jährlichen Kosteneinsparungen von 100 Millionen USD = 94,32 Millionen Euro bis zum Geschäftsjahr 2026/2027): »Dies geschieht zusätzlich zu dem bereits im April 2023 angekündigten 50 Millionen USD (47,16 Millionen Euro) Kostenrestrukturierungs-Programm, von dem 25 Millionen USD (23,58 Millionen Euro) an Einsparungen speziell auf Revelyst entfallen, was insgesamt 125 Millionen USD (117,90 Millionen Euro) an erwarteten laufenden Kosteneinsparungen ergibt.«
Für das Geschäftsjahr 2024/2025 geht das Unternehmen dann von zusätzlich realisierten Kosteneinsparungen in Höhe von 25 bis 30 Millionen USD (23,58 bis 28,29 Millionen Euro) aus, »die uns Zuversicht und Schwung geben, wenn wir versuchen, das bereinigte EBITDA von Revelyst im Geschäftsjahr 2024/2025 im Vergleich zum Geschäftsjahr 2023/2024 zu verdoppeln«.
Text: Jo Beckendorff