Votec hat es nicht geschafft: die innovative Mountainbike-Schmiede hat den Kampf ums Überleben verloren – zumindest vorläufig.
Die Geschäftsleitung der SVB-Fahrradtechnik GmbH (vormals Votec-Sportradtechnik GmbH), hat am 6. Februar 02 beim Amtsgericht Karlsruhe Insolvenzantrag gestellt. Das Insolvenzgericht bestellte den Rechtsanwalt Schmidt-Thieme von der Kanzlei Hack & Hoefer zum Insolvenzverwalter. Er hat seine Tätigkeit bereits aufgenommen.
Im Rahmen des Insolvenzverfahrens wird bei Votec wieder produziert. Jetzt soll die Sanierungsfähigkeit des Unternehmens geprüft werden. Der Standort und die 60 Arbeitsplätze sollen möglichst gehalten werden.
Votec hatte sich im High-End-MTB-Markt eine eigenständige Position erarbeitet: Die Votec-Bikes sind keine Wettbewerbsmodelle, sondern eher für den Freizeitbiker ausgelegt. Nach der Parole „Ein gutes Mountainbike fordert seinen Fahrer nicht heraus, es entlastet ihn“ sollten auch Zahnärzte und Rechtsanwälte in der Lage sein, ihr Bike im Gelände zu beherrschen und dabei komfortabel zu sitzen. Dafür verlangte Votec stolze Preise, erlangte aber Akzeptanz auch durch die hohe Fertigungstiefe am Standort Deutschland.
Die Geschäftsführung hatte seit Monaten keinen Hehl daraus gemacht, dass das Unternehmen unter Druck sei. Mit potentiellen Investoren war auch verhandelt worden. Die Stellung des Hauses im Markt und die Stärke der Marke in einer imagerelevanten Nische gibt sicherlich Anlaß zu der HOffnung, dass sich ein Investor findet.
Die Nachricht vom Insolvenzantrag erreichte den RadMarkt nicht mehr rechtzeitig zum „Zumachen“ der letzten Seite der Februar-Ausgabe. Wir werden in der März-Ausgabe über den neusten Stand im Insolvenzverfahren berichten.