Der Verbund Service und Fahrrad (VSF e. V.) hat die anhaltende Diskussion um Konzept und Termin der Eurobike zum Anlass genommen, deutliche Position für die Leitmesse am Bodensee zu beziehen und an Händler und Hersteller zu appellieren, dort Präsenz zu zeigen. Mit dem Eurobike-Termin 2019 und der Wiedereinführung des Publikumstags sei die Basis geschaffen, die Leitmesse erfolgreich und zum Vorteil der gesamten Branche weiter zu entwickeln.
Dass es in Deutschland eine Leitmesse der Fahrradbranche gibt, wie sie die Eurobike darstellt, sei für die Fahrradwirtschaft, für die mediale Aufmerksamkeit und das politische Gewicht wichtig, schreibt der Vorstand des VSF in einem Statement. Neben Ordern und Geschäfte sei eine wichtige Funktion der Messe, »allen Branchenteilnehmern – und auch Brancheneinsteigern – einen möglichst vollständigen Überblick des Branchengeschehens zu geben: Entwicklungen, Trends und Stimmungen sind dabei ebenso wichtig wie die Möglichkeit zum persönlichen Gespräch mit Partnern und Kollegen«, heißt es weiter. Drittens brauche die Branche zur Weiterentwicklung neue Konzepte, Ideen und Innovationen, für die die Messe der Marktplatz sei, sei es an den Ausstellerständen oder im Rahmen der begleitenden Vorträge und Präsentationen geschehen. Viertens sei eine »Leitmesse des Fahrrads wichtig für die Branchenidentität und die Kultur der Fahrradszene«.
Auch wenn sich die Funktion von Leitmessen durch die Digitalisierung und neue Kommunikationsformen substanziell verändert habe, ist der VSF davon überzeugt, dass die Fahrradwirtschaft eine zentrale Messe wie die Eurobike benötigt. Aus den zuletzt geführten Diskussionen schließt der Verbund, dass in der Branche das Bewusstsein für den Sinn und Nutzen der Leitmesse nicht immer klar genug vorhanden war: »Kontroversen um Hotelpreise, Infrastruktur und andere Ärgernisse sollten den Blick auf das „große Ganze“ aber nicht verstellen.«
Der VSF appelliert weiter an die Messemacher, zielgerichtet und gemeinsam mit der Branche Konzept und Profil der Messe weiterzuentwickeln, an die Verbände der Fahrradwirtschaft, auf der Leitmesse Präsenz zu zeigen, an die Hersteller, sich dort Fachbesuchern und Verbrauchern zu präsentieren, auch wenn sie bereits Hausmessen oder Händlerevents veranstalten, und an den Handel, die Messe zu nutzen, um sich einen Gesamtüberblick zu verschaffen, den Horizont erweitern und sich als aktiver Teil der Branche zu präsentieren. »Das sollte als Kriterium für den Besuch mindestens so wichtig sein, wie die Anwesenheit der eigenen Hauptlieferanten.«
Ein Messekonzept, dem 100 Prozent der Branchenteilnehmer vorbehaltlos zustimmen, könne es nicht geben. Wichtig sei nun, dass die Messe ihre Linie findet und durchhält, und dass die Fahrradwirtschaft durch ihr Handeln deutlich mache, dass sie die Leitmesse will, braucht und für sich nutzt.
vz