VSF fordert von Stiftung Warentest bessere Arbeit

Bei der Stellungnahme des VSF zum aktuellen E-Bike-Test der Stiftung Warentest (Heft 8/14) geht es nicht so sehr um die einzelnen Testergebnisse – die in diesem Jahr relativ positiv ausgefallen sind – als vielmehr um »erhebliche methodische Schwächen«. So fordert der der gemeinnützige Branchenverband VSF e.V. von der Stiftung Warentest grundlegende Verbesserungen ihrer Arbeit…

Kritisch sieht der VSF, dass die StiWa ausschließlich Produkte der Preisklasse ab 2.300 Euro aufwärts gewählt hat. Der Markt seit sehr viel breiter. Nicht beantwortet werden für Verbraucher interessante Fragen wie: Welche Qualität erhalte ich für welches Geld? Welche Investition lohnt sich für mich?
»Das Qualitätsproblem der Stiftung Warentest scheint aber auch darin zu liegen, aus den Testergebnissen korrekte Schlussfolgerungen zu ziehen«, so der VSF. Viele Interpretationen der Testergebnisse seien aus seiner Sicht nicht plausibel, wie zum Beispiel die unterschiedlichen Bewertungen fast baugleicher Räder (Kalkhoff/Raleigh). Zudem stellt der Verband in Frage, »ob es sinnvoll ist, bei den Testrädern unterschiedliche Laufradgrößen zu wählen und dann das Fahrverhalten des E-Bikes zu bewerten«.
Auch die Abwertung eines E-Bikes wegen eines Mangels an der Akkuhalterung, die auch an anderen getesteten Rädern nicht auffällig waren, scheint wenig plausibel.
Die Feststellung der StiWa zu substanziell größer gewordenen Reichweiten und leistungsstärkeren Akkus sieht der VSF nicht von der Praxis gedeckt. »So wohlwollend diese Aussage auch sein mag – dem VSF ist nicht bekannt, dass es in den letzten 12 Monaten einen Quantensprung in der Akkutechnik gegeben habe.«
Aus Sicht des VSF verlange eine qualifizierte journalistische Arbeit vor der Veröffentlichung von Testergebnissen den Abgleich der Ergebnisse mit Logik und Realität. Die StiWa habe diesen Grundsatz offenbar leider nicht beherzigt.
Zudem wirft der VSF der Stiftung Warentest Unfähigkeit zur Selbstkritik vor, denn die Fehler beim Test 2013 seien offenkundig gewesen. »Die StiWa geht in ihrem aktuellen Testbericht zwar auf den Sturm der Entrüstung nach dem Test 2013 kurz ein, aber hauptsächlich im Sinne von: Schlechte Verlierer«, heißt es. Und weiter: »Die Darstellung jetzt, dass die aktuellen Testergebnisse nur deshalb besser seien, weil die Hersteller aus den Fehlern gelernt haben, ist schlicht arrogant und zeugt nicht von innerer Größe.«
Mit der Stiftung Warentest pflegt der Branchenverband seit vielen Jahren den direkten Dialog in persönlichen Gesprächen, dem Vivavelo Kongress oder auf der VSF-Jahrestagung. Zwei VSF-Experten waren im Fachbeirat der StiWa zur Vorbereitung des Tests. Dieses Bemühen um fachliche Verbesserungen spiegele der E-Bike-Test leider nicht wider. »Deshalb werden wir jetzt bei Verwaltungsrat, Vorstand und Kuratorium der Stiftung Warentest intervenieren und auf die klaren Qualitätsmängel bei den Tests hinweisen«, kündigt der VSF an.

 

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