Getreu dem Motto »Sie fahren und wir machen den Rest« hat der VSF seine Dienstleistungen ausgeweitet und die VSF-All-Ride-Werkstatt geschaffen.
In über dreijähriger Entwicklungsarbeit wurden von einem VSF-Expertengremium strenge Kriterien für Fahrradwerkstätten erarbeitet, um auch in diesem Bereich einen sehr hohen Qualitätsstandard zu erreichen. 27 Werkstätten starten im Juli 2009 mit diesem Konzept und dürfen sich VSF-All-Ride Werkstatt nennen, wenn sie die Vorgaben umsetzen. Zur Information für Kunden wurde die Internetseite www.vsf-guetesiegel.de/werkstatt eingerichtet.
VSF-All-Ride-Werkstätten müssen unter anderem folgende Leistungen garantieren:
– Fahrrad bei jeder Reparatur auf Betriebs- und Verkehrssicherheit checken.
– Pannen-Soforthilfe in dringenden Fällen wenn sie 15 Minuten nicht übersteigt. Maximale Wartezeit 2, als Ausnahme 4 Stunden.
– 24-Stunden-Service nach verbindlicher Terminabsprache. Falls Ersatzteile nicht kurzfristig verfügbar, greift Mobilitätsgarantie.
– Mobilitätsgarantie: auf Wunsch Ersatzrad für Kunden während der Reparatur.
– Verbindlicher Kostenrahmen für jede Reparatur. Unvorhersehbares vor Ausführung mit dem Kunden klären.
– Alle Fabrikate und Räder werden repariert, auch wenn sie nicht im betreffenden Geschäft gekauft wurden.
– Mit jeder Reparatur erhalten Kunden eine portofreie Postkarte, um die Werkstattleistungen zu bewerten. Die Postkarten werden anonymisiert von der VSF-Zentrale ausgewertet. Das Ergebnis wird den jeweiligen Betrieben mitgeteilt.
– VSF-All-Ride-Werkstätten sind von außen durch das Logo zu erkennen. An den Reparaturannahmestellen hängen Plakate mit den besonderen Vorteile und Leistungsmerkmalen.
Zu den Kriterien sagt Andreas Lübeck (Projektleiter der VSF-All-Ride-Werkstatt beim VSF): »Einige der Kriterien erfüllten die Werkstätten schon vorher. Entscheidend ist, dass diese Leistungen nun verbindlich erbracht und damit garantiert werden.«
Die teilnehmenden Werkstätten gehören sowohl zu kleineren als auch größeren Fahrradgeschäften; in ganz Deutschland. Zur Qualitätssicherung werden spezielle Werkstatt-Erfa-Gruppen durchgeführt.
Die Beweggründe, am VSF-All-Ride-Konzept teilzunehmen, beschreibt der Händler Markus Claassen (Radsport Claassen): »In einer Zeit, in der der Internethandel zunimmt und Fahrräder für 150 Euro im Supermarkt angeboten werden, gleichzeitig aber der Service-Gedanke immer wichtiger wird, muss sich der Fahrrad-Fachhändler vor Ort etwas einfallen lassen. Wir handeln nach dem Prinzip ‘Wir können nicht billig, wir können nur gut’. Dabei bietet uns die VSF-All-Ride-Werkstatt eine tolle Möglichkeit, dies auch nach außen sichtbar zu machen.«
Die VSF-All-Ride-Idee wird stetig weiterentwickelt. Es begann 2004 mit der Zertifizierung besonders alltagstauglicher, robuster Fahrrädern und dazu passendem Servicepaket. Seit 2006 zertifiziert der VSF bewährte, qualitativ hochwertige Fahrradkomponenten mit dem VSF-All-Ride-Gütesiegel, wobei auch die Produktionsbedingungen ethischen Kriterien entsprechen müssen. VSF-zertifizierte Reiseräder gibt es seit 2008.
Garantierte Leistungen des VSF
Sicherheitscheck bei jeder Reparatur
– Rahmen und Gabel auf Verformung oder Bruch prüfen
– Lagerspiel aller Lager prüfen
– Laufräder auf Rundlauf und Speichenspannung, Felgen (insbesondere Bremsflächen) und Reifen auf Verschleiß prüfen
– Lenker und Vorbau auf Mindesteinstecktiefe, Verformung und Alterserscheinungen sowie Griffe auf festen Sitz prüfen
– Sattel und Stütze auf Mindesteinstecktiefe, Einkerbungen und Verformungen prüfen
– Bremsen auf Funktion prüfen; Züge, Hüllen, Klemmungen, Hebel, Beläge, gegebenenfalls Bremsscheiben und Dichtigkeit kontrollieren
– Alle ohne Demontage zugänglichen Antriebs-Bauteile auf Verschleiß prüfen (Kette, Ritzel, Kettenblätter)
– Schaltung wird auf Funktion prüfen
– Fahrrädern mit StVZO-Ausstattung auf Funktion und Vollständigkeit der notwendigen Komponenten prüfen (Klingel, Beleuchtung, Reflektoren etc.)
– Korrekte und sichere Befestigungen von Anbauteilen wie Schutzblechen, Gepäckträgern und Ständern prüfen
VSF-All-Ride-Werkstätten erfüllen außerdem Folgendes:
– Ausgezeichnete Werkstätten sind vernetzt und tauschen sich aus.
– Alle Arbeitsplätze sind nach neuesten ergonomischen Erkenntnissen eingerichtet.
– Mitarbeiter besuchen regelmäßig Schulungen und Fortbildungen.
– Reparatur-Annahme durch besonders geschultes Personal.
– Kunden erhalten immer einen Reparatur-Annahmebeleg.
– Altteile und Problemmüll (etwa- Altöl) werden dem Recycling zugeführt, andernfalls fach- und umweltgerecht entsorgt.