Die Hermann-Neuberger-Sportschule beheimatete die diesjährige VSF-Mitgliederversammlung. Fitness stand in Saarbrücken im Vordergrund: während ein sportliches Rahmenprogramm zur körperlichen Gesunderhaltung beitrug, bot der VSF ein breites Spektrum an Workshops und Informationsveranstaltungen an, um seine Mitglieder für die kommende Saison unternehmerisch fit zu machen. Die VSF-Hausmesse sowie der Besuch des UNESCO-Welterbes Völklinger Hütte oder der Manufaktur Utopia rundeten das Programm ab.
Den Auftakt bildete die Podiumsdiskussion »Zukunftsszenarien im Fahrradhandel« am Samstagabend. Diskutiert wurde, worauf sich Verband und Händler in Zukunft einstellen müssen. Neben veränderten Konsumgewohnheiten und wie man mit verändertem Ladenkonzept und –standort darauf reagieren kann, wurde die Frage erörtert, welche Rolle neue Mitspieler in der Branche, wie Audi oder RWE im E-Bike-Sektor, spielen werden.
In den Workshops am Sonntag konnten sich die VSF-Mitglieder zwischen vier Alternativen entscheiden: Ulf Blume (VSF) sprach über Chancen und Risiken der Eigenmarke und über die wirtschaftlichen und jurisitschen Gesichtspunkte des Themas.
Im Workshop von Stephan Moldenhauer (Hase Spezialräder) ging es um die Anpassung von Fahrrädern auf Kunden mit Handicap, in denen Lösungen von Hase von den Händlern selbst getestet werden konnten.
Lars Röttger (RIM) stand für Fragen rund um Internetauftritt und-marketing zur Verfügung und Wilfried Schmidt (SON) brachte seine Zuhörer in Sachen Lichttechnik auf den neuesten Stand. Außerdem konnten die VSF-Mitglieder in einer offenen Redaktionssitzung des VSF-Magazins „abfahren“, ihre Wünsche und Anregungen vorbringen.
Der Montagmorgen war für eine Reihe von Vorträgen reserviert. Mentaltrainer Rainer Hatz erläuterte, wie unser „Steinzeitgehirn“ auf die Belastungen des Alltags reagiert und dass die optimale Strategie zur Stressbewältigung oftmals das Beibehalten des eigenen Rhythmus ist.
Routing kannte man bisher nur vom Auto-Navi, vergleichbares gab es für Radwege bisher nicht. Achim Hennecke (FH Münster) stellte das Projekt Naviki vor, das zukünftig Routing auch fürs Fahrrad ermöglicht und dem Nutzer fahrradfreundliche Strecken anzeigen soll.
Fahrräder werden nur selten als therapeutisches Instrument anerkannt und so müssen Kunden häufig um die Kostenübernahme eines Reha-Bike vor Gericht kämpfen. Rechtsanwalt Ralf Müller verschaffte dem Plenum eine Übersicht über dieses komplexe Thema.
Maike Puhe und Greta Wieskotten (Uni Trier) stellten ihre Studie zur betrieblichen Fahrradförderung vor.
Referent Kai Boeddinghaus, Geschäftsführer des 1996 gegründeten Bundesverbands für freie Kammern e.V., warb bei den VSF-Mitgliedern für seine Bemühungen um die Abschaffung Zwangsmitgliedschaft in den IHKs.
Nachmittags wurden in Workshops die Vorträge von Rainer Hatz, Ralf Müller und Achim Hennecke vertieft, zudem bot Michael Singhoff einen Workshop zum Händlerprogramm Velo.port an.
Anschließend versammelten sich die Mitglieder zum Abschlussplenum und ließen danach den Kongress mit einer Party in der Sportschul-Mensa ausklingen.
Einzelheiten zur Mitgliederversammlungen kommen in den RadMarkt-Ausgaben 12/2009 und 01/2010.