Der Verbund der Selbstverwalteten Fahrradbetriebe e.V. (VSF) hat auf seiner Mitgliederversammlung in Papenburg (22.-25.11.08) erneut wegweisende Projekte vorgestellt. Spruchreif ist jetzt die VSF-Allride-Werkstatt.
Dahinter verbirgt sich ein einheitlicher Standard für die »Performance« einer Werkstatt. Er soll den Endverbrauchern kommuniziert werden, um sie von dem hohen Leistungsstandard zu überzeugen. Der ursprüngliche Begriff einer zertifizierten Werkstatt wird nicht mehr verwendet, weil eine Inflation von Zertifikaten eine Abwertung in sich birgt.
Betriebsberater Andreas Lübeck stellte die Kriterien vor. Entscheidende Hürde zur Aufnahme in den erlauchten Kreis: jeder Händler muss einer Werkstatt-ERFA angehören, die intensiv kommuniziert und die laufende Einhaltung der Standards überwacht. Der Händler hat eine einjährige Probezeit. Dann entscheidet die ERFA endgültig über seine Aufnahme.
In der Projektphase hat es bereits zwei Werkstatt-ERFAs gegeben: Eine für größere, eine für kleinere Werkstätten.
Die Händler sind gehalten, ein vom VSF vorgefertigtes Formular für die Auftragsannahme zu verwenden. Es standardisiert die Auftrags-Erfassung und beinhaltet einen Abholabschnitt.
Der Jahresbeitrag schließt 1.500 Exemplare einer Response-Karte ein. Sie ist mit dem reparierten Fahrrad auszuhändigen und fragt die Zufriedenheit des Kunden mit drei Antwortmöglichkeiten ab. Die Karte ist an den VSF zu senden, was die eine oder andere Nachfrage beim Händler auslöste. Der VSF setzt bei negativem Feedback einen Mechanismus in Gang, der von Nachschulungen bis zum Ausschluss reicht – soweit soll es aber möglichst nie kommen.
Wichtig war der Hinweis, dass in Deutschland immer wieder verdeckte Werkstatt-Tests durchgeführt werden. Würde hier eine Allride-Werkstatt versagen, wären alle angeschlossenen Betriebe in Mitleidenschaft gezogen.
Neuwahlen zu Vorstand und Beirat
Insgesamt nahmen 150 Personen aus den VSF-Mitgliedsbetrieben teil. Es wurde dreimal im Plenum getagt, in denen 8 Vorträge teilweise von externen Referenten gehalten wurden. 14 Workshops wurden angeboten. Die Hausmesse hatte 41 Aussteller. Geboten wurden drei Exkursionen zur Meyer-Werft, VSF-Fahrradmanufaktur und Derby Cycle.
Gaya Schütze (Mehringhof Berlin) und Albert Herresthal wurden einstimmig wiedergewählt. Zu Beiräten gewählt wurden Heiko Müller (Riese und Müller, wiedergewählt), Andrea Groll (Fahrrad Fuchs, Groß Gerau, neu) und Andreas Kleinhans (Die Radgeber, Mainz, zuvor Nachrücker).
Zu Nachrückern gewählt wurden Markus Claaßen (Radsport Claaßen, Kempen, wiedergewählt) und Siebert Müller (Velodroom, Brüssel, neu).