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VW-Finanzdienstleister steigt bei Pons Fahrradleasing-Tochter BMS ein
Vorgestern (Montag) gab der Volkswagen-Konzern auf einer Pressekonferenz (bei der es viel um Autos und weniger um Fahrräder ging) am Pressetrag der Messe IAA Mobility in einem Nebensatz bekannt, in das Fahrradleasing-Geschäft einsteigen zu wollen. Der besser mit dem Thema vertraute Partner Pon Holdings B.V. ließ es sich daraufhin nicht nehmen, gestern (Dienstag) am ersten Messetag auf einer eigens einberufenen Pressekonferenz in der Münchener Innenstadt detaillierter auf die strategische Fahrradleasing-Allianz mit Finanzdienstleister Volkswagen Financial Services AG (VW FS) in sechs Ländern einzugehen.
Die Pressekonferenz zur Kooperation mit VW FS war für Pon Holdings-CEO Janus Smalbraak (Build) und sein Team eine absolute Premiere: bis dato hat die niederländische Familien-Holding sowohl national als auch international auf jegliche Pressekonferenz verzichtet.Foto: Jo Beckendorff

Ein dementsprechendes »Memorandum of Understanding« (MoU) wurde in München im Rahmen der IAA Mobility unterzeichnet. Die Beteiligung steht allerdings noch unter Vorbehalt der Zustimmung der Aufsichtsbehörden sowie der Aufsichtsräte der Volkswagen AG (aka VW Group) und VW FS. Über den Kaufpreis wurden – »wir bitten um Verständnis« – keine Angaben bekannt gegeben.
Für das weiterhin familiengeführte Mobilitätsunternehmen Pon Holdings, das in seiner Heimat alle VW-Marken führt und dort bereits mit VW FS eng zusammenarbeitet, wird die Partnerschaft mit der Übernahme eines Anteils von 49 Prozent seitens VW FS an Pons Fahrradleasing-Tochter Bike Mobility Services (BMS) intensiviert. VW FS lenkt bereits die weltweiten (Auto-)Finanzdienstleistungs-Aktivitäten des Volkswagen-Konzerns. Mit der Beteiligung an BMS mit ihren Marken Business Bike, Lease A Bike und B2Bike steigt der deutsche Autobauer mit seinem Finanzdienstleister erstmals ins Fahrradleasing-Geschäft ein.
Advantage Flottengeschäft
Für den VW-Konzern ist die Partnerschaft mit Pon ein weiterer wichtiger Schritt »in unserer Entwicklung zu einem breit aufgestellten Mobilitätsdienstleister«, erklärte der VW FS-Vorstandsvorsitzende Dr. Christian Dahlheim in München, »im Fahrradleasing liegt ein großes Potential als zusätzliches Profit-Pool, der unser aktuelles Mobilitätsportfolio perfekt ergänzt. So bauen wir unser Dienstleistungsangebot für gewerbliche Kunden systematisch aus und unterstützen unser langfristiges Wachstum im europäischen Flottengeschäft. Wir sind entschlossen, die Stärken von Europas führender Automobil-Captive und dem weltweit führendem Fahrradhersteller voll auszuschöpfen«.
BMS Fahrradleasing-Angebot derzeit in sechs Ländern
Laut Pon ist die Tochter BMS »Europas führendes Fahrradleasing-Unternehmen, das in sechs Ländern (Deutschland, Niederlande, Österreich, Belgien, Schweden und seit kurzem auch USA) tätig ist«. Das Unternehmen stellt mit seinen drei oben genannten Marken derzeit über 600.000 Mitarbeitenden in 65.000 Unternehmen – von größeren Konzernen bis hin zu KMU – Dienstfahrräder zur Verfügung.
90 Prozent der Leasing-Fahrräder sind mit »e« und werden im oben genannten Länder-Sextett über ein Netz von 8.000 Fahrrad-Fachhändlern ausgeliefert und gewartet. In Deutschland – »dem Spitzenreiter in Sachen Dienstfahrrad-Leasing« – arbeitet VW FS übrigens bereits seit mehr als drei Jahren mit BMS zusammen.
Großes Marktpotential für Fahrradleasing in Europa
Die Partner Pon und VW FS schätzen das europäische Marktpotential für das Leasing von Dienstfahrrädern im Jahr 2028 auf 10 Milliarden Euro. Wobei Pon Holdings-CEO Janus Smallbraak auch noch explizit darauf hinwies, dass das Wachstumspotential in den USA ebenfalls signifikant ausfalle: »BMS hat gerade seine erste US-Niederlassung in San Francisco eröffnet und hat bereits große Unternehmen für das Dienstfahrrad-Leasing gewonnen. Unsere bestehende Präsenz und Einzelhandels-Beziehungen in den USA können dazu beitragen, unsere Partnerschaft und unser Angebot für Mitarbeitende, Unternehmen und den Einzelhandel dort zu verbessern.«
Letztendlich verwies Dahlheim noch einmal darauf, dass es bei der Entwicklung der Fahrradbranche deutliche Parallelen zur Automobil-Industrie gibt: »Je höher die Investition für ein Fahrrad ausfällt, desto relevanter sind die Finanzdienstleistungen, um den Absatz der Hersteller anzukurbeln und zu stabilisieren. Durch die Kooperation mit Pon wollen wir zur größten Captive in der Fahrradbranche in Europa werden.«

Text: Jo Beckendorff

Präsentieren auf der Pon-Pressekonferenz Details ihrer intensivierten Partnerschaft (v.l.n.r.): Pon Holdings-CEO Janus Smalbraak, VW FS Leiter Unternehmenskommunikation & Public Affairs Dr. Carsten Krebs sowie VW FS-CEO Dr. Christian Dahlheim.Foto: Jo Beckendorff

 

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