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WBR-Studie untersucht Fahrrad-Mobilität in ärmeren ländlichen Regionen
Aus einer detaillierten Studie der gemeinnützigen (Fahrrad-)Hilfsorganisation World Bike Relief (WBR) geht am Beispiel von Sambia hervor, welche Auswirkungen eine Fahrradmobilität auf den Lebensunterhalt von Erwachsenen haben kann. Titel der im Oktober vorgelegten und ab sofort zum Download bereitstehenden Studie: »Expanding prosperity and well-being through bicycle mobility«.

In der RCT-Studie (»RCT« steht für »randomized controlled trial« – die hochwertigste Form einer klinischen Studie) macht WBR den Vergleich von Erwachsenen, die in ländlichen Gemeinden Fahrräder erhielten, mit denen, die dort ohne Fahrrad auskommen müssen.
Tatsache ist, dass der Zugang zu grundlegenden Dienstleistungen in Regionen wie dem für die Studie ausgesuchten Mumbwa-Distrikt in Sambia durch Mobilitätsarmut stark eingeschränkt wird – und somit auch den Lebensunterhalt und die Entwicklung behindert.
Anders ausgedrückt: Um Gesundheitsversorgung, Bildung und Märkte zu erreichen, müssen Menschen in ländlichen Regionen ohne erschwingliche und zuverlässige Verkehrsmittel oft weite Strecken zu Fuß zurücklegen.
Anlass genug für WBR, zusammen mit dem globalen Beratungs-, Datenanalyse- und Forschungsunternehmen IDinsight zwischen Mai 2023 und Juni 2024 oben genannte RCT-Studie (RCT) in Sambia durchzuführen. An der nahmen 1.488 Teilnehmer aus 19 ländlichen Gemeinden teil. Mit deren Hilfe sollte herausgefunden und bewertet werden, wie der Zugang zu Fahrrädern den Lebensunterhalt verbessert, die wirtschaftliche Produktivität angekurbelt, mehr soziale Teilhabe kreiert, der Zugang zu Gesundheitseinrichtungen verbessert und die Erbringung von Dienstleistungen durch kommunale Gesundheitshelfer unterstützt werden kann.
Kurz zusammengefasstes Studienergebnis: Fahrräder sind nicht nur ein Transportmittel für die letzten Meilen, sondern ein transformatives Instrument, das Wohlstand und Wohlbefinden erheblich verbessern kann. Die Resultate in Kombination mit den Erkenntnissen aus einer vorherigen WBR-Studie unter dem Titel »Wheels for Change« (diese konzentrierte sich auf die Auswirkungen von Fahrrädern auf die Bildung von Mädchen) zeichnen ein eindrucksvolles Bild. Zudem bestätigen sie den WBR-Ansatz, »wichtige Mobilitätslösungen für die letzte Meile anzubieten, die den Einzelnen stärken und nachhaltige Wege aus der Armut schaffen«.
Die Forschungsergebnisse helfen WBR auch, weitere sich auf Bildung, Gesundheitsversorgung und wirtschaftliche Chancen konzentrierende nachhaltige Mobilitätsmaßnahmen durchzuführen. Die würden dann in umfassendere Entwicklungsprogramme integriert.
Fazit: Da globale Organisationen nach bewährten Strategien zur Bekämpfung der Mobilitätsarmut suchen, bieten Fahrräder eine praktische, skalierbare Lösung. WBR (Motto: »The Power Of Bicycles«) sieht sich diesbezüglich »an vorderster Front«.
Der komplette 72-seitige Studienbericht liegt als pdf unter diesem Link zum Download bereit.
Wer sich nicht durch diesen Wälzer arbeiten will, kann auch auf eine dreiseitige Kurzfassung mit Graphiken unter diesem Link zurückgreifen.
Beide liegen ausschließlich in englischer Sprache vor.

Text: Jo Beckendorff/WBR

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