Der kalifornische Schmiermittel-Experte WD-40 ist eine ebenso große wie ungewöhnliche Ehrung zuteil geworden: Das Multifunktionsprodukt ist in die Hall of Fame des International Air & Space Museum berufen worden. Den Preis nahm Gerry Ridge (Bild), CEO der WD-40 Company, in San Diego entgegen…
Das einst hinter WD-40 stehende Unternehmen Rocket Chemical Company wurde 1953 gegründet. Es bekam den Auftrag zur Entwicklung eines Wasserverdrängers für die Raumfahrtindustrie. Sie sollte eine Formel finden, die die Atlas-Raketen vor Rost und Korrosion schützen kann. Dieses Ziel wurde beim 40. Versuch erreicht. Die damals gefundene Rezeptur hat noch heute Bestand und wurde namensgebend. WD-40 steht als Abkürzung für „Water Displacement” (Wasserverdränger) – perfektioniert nach dem 40. Versuch. Das war die Geburtsstunde der 1969 gegründeten WD-40 Company.
In der Ruhmeshalle werden seit 1963 Persönlichkeiten geehrt, die sich um die Luft- und Raumfahrt besonders verdient gemacht haben. Die Auszeichnung erhielt das Unternehmen für den Einsatz von WD-40 Multifunktionsprodukt bei der ersten ballistischen Interkontinentalrakete SM-65 Atlas in den 50er Jahren.
Bei der U.S. Air Force Rakete wurde WD-40 Multifunktionsprodukt genutzt, um „die Außenhaut und die besonders empfindlichen Tanks der Atlas-Rakete vor Rost und Korrosion zu schützen. Der Einsatz des Multifunktionsprodukts war so erfolgreich, dass WD-40 in die Spezifikation für den Einsatz aller Atlas-Raketen aufgenommen wurde, die bis in die 90-er Jahre im Einsatz waren. Ein weiteres Stück Luftfahrtgeschichte schrieb WD-40 als die NASA das Multifunktionsprodukt als Schutzschicht auf dem Raumschiff ‚Friendship VII’ einsetzte, mit dem der Astronaut John Glenn 1964 die Erde umkreiste“.
Heute bietet WD-40 „flüssiges Werkzeug“, das laut Firmenangaben fünf Produkte in einer Dose vereint: Korrosionsschutz, Schmiermittel, Kriechöl, Pflegemittel und Kontaktspray. WD-40 wird mittlerweile in über 188 Ländern verkauft.
Text: Jo Beckendorff/WD-40, Foto: WD-40