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Welches E-Bike soll ich kaufen? Tipps für die richtige E-Bike-Wahl

Gastbeitrag
Jeder Kaufentscheidung folgt eine zweite, detailliertere Kaufentscheidung. Hat man sich nämlich für den Kauf (in diesem Fall) eines E-Bikes entschieden, müssen weitere Entscheidungen bezüglich einer Unzahl an Möglichkeiten gefällt werden. Dadurch, dass es so viel mehr kann, als ein normales Fahrrad, gibt es auch wesentlich mehr Kriterien. Wir verraten Ihnen, welche das sind und wie Sie zu Ihrem E-Bike kommen.

Kaufberatung: prinzipielle Fragen beim Kauf eines Fahrrads
Da ja eigentlich zum Teil die gleichen Kriterien für den Kauf gelten, fassen wir die grundlegenden Überlegungen vorweg kurz zusammen. Erst, wenn man sich über Zweck und Form des Rades im Klaren ist, kann über Details nachgedacht werden. Möchte man einen stabilen Diamantrahmen, einen praktischen Tiefeinsteiger mit Einrohrrahmen, Mountainbike, Stadtrad, etc. pp.?
Auch bei den Bremsen gibt es mittlerweile technische Neuerungen, die die klassische Seilzugbremse lange obsolet gemacht haben. Heute funktionieren Bremsen nur noch hydraulisch – manche als Felgenbremse, manche als Scheibenbremse, wobei letztere auch die bessere Variante darstellt.
Möchte man gerne eine Rücktrittbremse haben, kann man sich einen Heckmotor eigentlich gleich wieder abschminken. Möchte man allerdings gerne eine solche haben, ist die Kombi Rücktrittsbremsen und Mittelmotoren am geeignetsten. Trommelbremsen sucht man bei E-Bikes vergeblich.

Das Herzstück des E-Bikes: Heck-, Front- oder Mittelmotor
Das, was das elektronische Fahrrad erst zu einem solchen macht, gibt es in 3 Varianten. In seltenen Fällen handelt es sich um einen Vorderradantrieb, also einen Frontmotor, bei manchen ist ein Heckmotor am Hinterrad angebracht und die neueren, hochwertigeren Modelle haben einen Mittelmotor bei den Pedalen verbaut.
Während Frontmotoren eher ein Auslaufmodell darstellen und besonders bei rutschigem Untergrund oder Strecken bergauf die Räder durchdrehen lassen können, sind Heckmotoren und Mittelmotoren die Favoriten. Der Mittelmotor hat sich aufgrund seiner Stabilität allerdings doch noch eher durchgesetzt.

Pedelec oder S-Pedelec: 25 oder 45 km/h?
Unter den E-Bikes gibt es grob zwei Geschwindigkeitskategorien: eine gewöhnliche und eine schnelle Variante, wobei die schnellere – die S-Pedelec – so schnell ist, dass sie angemeldet und eigens versichert werden muss. Außerdem darf man damit nicht mehr auf den Fahrradwegen unterwegs sein, weil 45 km/h dafür schlichtweg zu schnell sind.
Abgesehen davon gibt es für S-Pedelecs weitere gesetzliche Vorgaben zu beachten – so ist zum Beispiel das Ziehen eines Fahrradanhängers mit einem S-Pedelec nicht erlaubt!

Der Akku und seine Kapazität – Wie weit komm‘ ich mit meinem E-Bike?
Ohne Stromquelle kein E-Bike. Daher haben alle E-Bikes einen Akku eingebaut, auch wenn man ihn in manchen Designermodellen nicht gleich erkennen kann (weil er etwa in der unteren Rahmenstange eingebaut ist). Von der Kapazität her sollte man darauf achten, ein Modell zu wählen, das zumindest 300 Wh Leistung bringt. Ab 400 Wh liegt man im Idealbereich.
Sollten die Wattstunden nicht angegeben sein: Sie ergeben sich aus der Voltanzahl multipliziert mit den Amperestunden. Lithium-Ionen-Akkus mit zumeist 400 Wh sind eigentlich Standardausrüstung bei wertigen E-Bikes.
Diese Leistung reicht dann locker für 30 km pro Tag bei durchschnittlichen Verbrauch, wenn man nicht gerade die hügeligste Strecke zurücklegt. Die Reichweite und Kilometerangaben sind ja immer mit Vorsicht zu genießen, denn wie lange der Akku hält, kommt ganz auf die Intensität der Nutzung an. Wenn der Akku viel Leistung erbringen muss, etwa weil viel bergauf gefahren wird, kann die Ladung auch nicht so lange halten, wie bei vorwiegend waagrechten Strecken.
Besonders beim Thema Akku sinnvoll: Rekuperation. Dabei wird bei Talfahrten und beim Bremsen, also dann, wenn das Rad aus eigenem Antrieb und nicht mit der Akkuleistung fährt, Energie in den Akku eingespeist. Das ist vielleicht nicht unbedingt nötig, um Kosten zu sparen, denn der Strom für die Akkuladung kostet ohnehin nicht viel, allerdings braucht man das Rad so nicht so oft an die Steckdose anstecken und ist damit flexibler.

Entscheidend: Bei welchem Händler kaufe ich?
Gerade, wenn es um E-Bikes geht, sollte man sich an einen fachkundigen und verlässlichen Händler wenden. Das gilt vor allem aus dem Grund, dass die E-Bikes wartungsbedürftiger sind, als andere Fahrräder. Ein Händler mit verantwortungsvoller Werkstätte strapaziert später die Nerven nicht, sobald es um Wartung oder Reparatur geht. Außerdem kann niemand einem guten Händler in Sachen Beratung das Wasser reichen.
Aus finanzieller Sicht lohnt es sich oft, sich bei dem Händler des Vertrauens nach Vorführmodellen oder jenen aus dem Vorjahr zu erkundigen. Wenn man nicht gerade die EUR 3.000,- zur Verfügung hat, die ein neues E-Bike kostet, kann man so auch ein qualitatives Modell um weniger Geld erstehen, ohne auf die Vorzüge der Erstklasse verzichten zu müssen. Auch gebraucht kaufen ist dabei natürlich eine gute Möglichkeit.

Die Gewichtsfrage: zulässige Gesamtgewicht und Treppensteigen
Um Kilogramm geht es beim Elektrofahrrad in zweierlei Hinsicht: Wie viel kann/muss es tragen? Wie oft muss ich es tragen?
Wenn das elektronische Rad regelmäßig Anhänger, Kindersitz + Kind, Einkäufe, Eigengewicht, etc. zu transportieren hat, leidet logischerweise die Akkukapazität darunter. Wenn man dann nicht die Möglichkeit hat, den Akku unterwegs aufzuladen, kann es auf längeren Strecken schonmal dazu kommen, dass man das ganze Ach und Krach wieder mit der eigenen Muskelkraft antreiben muss.
Außerdem sollte man auf eine eventuelle Grenze beim zulässigen Gesamtgewicht achten.
Die zweite Kilogrammfrage betrifft das Rad direkt. E-Bikes haben nämlich ein wesentlich höheres Gewicht, als normale Fahrräder. Muss man es also öfters die Treppen hinauftragen, oder sonstiges, kann sich das schon recht schwierig gestalten und muss wohl oder übel auch den E-Bike-Kauf beeinflussen.

Die Autorin:
Tanja Schwarz ist Head of Marketing bei Greenstorm.eu. Das Tiroler Unternehmen ist auf gebrauchte E-Bikes spezialisiert und bietet über seinen Onlineshop E-Mountainbikes, E-Citybikes, E-Fatbikes und auch E-Fullies aus zweiter Hand mit Bestpreisgarantie an.

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