Winora Group stellt Zukunftsweichen
Viel los auf den heute endenden Winora Group Dealer Days

Heute (Mittwoch 20. Juli) enden nach vier intensiven Tagen die Winora Group Dealer Days. Damit fand erstmals ein eigener Order-Event & Hausmesse an einem Termin statt. Eine erste Duftmarke wurde gleich am ersten Tag auf der Neuheiten-Präsentation in der Kulturhalle Grafenrheinfeld gesetzt. Weil man sich künftig aber vor allem auf die Fahrrad-Marken Haibike und Winora sowie der bereits international ausgerichteten Teile- und Zubehör-Marke XLC fokussieren will, wird die traditionelle Marke Staiger auf Eis gelegt. Ihre Produkte werden in Winora aufgehen. Sinus bleibt hingegen erhalten.

Insgesamt kamen an die 1.500 Händler zu den erstmals ausgerufenen Winora Group Dealer Days. Die Hausmesse selbst wurde im Arcadia Hotel auf der Schweinfurter Maininsel gehalten. Hier stellten nicht nur die jeweiligen Winora-Group-Marken aus, sondern zum einen auch deren Lieferanten (Bosch, DT Swiss, Kindshock, Suntour, Sram, Schwalbe, Yamaha etc.) sowie laut Produktmanager XLC Parts und Accessoires Burkard Schuster auch »circa 20 Marken unseres Großhandels Wiener Bike Parts« (WBP). Soweit es sich um Exklusiv-Marken von WBP handelte, wurde deren Präsentation auf der Hausmesse auch von WBP gelenkt.
Am Sonntag – dem ersten Tag der Dealer Days – wurden in der Kulturhalle in Grafenrheinfeld die deutschsprachigen Händler in knackigen zwei Stunden durch das Neuheiten-Feuerwerk der Saison 2017 gelotst. Danach folgte die Präsentation für die angereiste internationale Händlerschaft. Diese Händlerschaft wächst aufgrund der fortwährenden Internationalisierung der sich einst auf den deutschsprachigen Markt konzentrierenden Winora Group stetig. Hier spielen vor allem die bisher international ausgerichteten Marken Haibike und XLC eine tragende Rolle. Dazu später mehr in diesem Text.
Ausgesprochen clever stieg Winora Group Chefin Susanne Puello gleich zu Anfang der Präsentation offensiv auf ein grundsätzliches Problem bei der boomenden Marke Haibike ein: »Vor einem Jahr stand ich hier und habe ein Versprechen auf Lieferfähigkeit gegeben. Die versprochene Lieferzuverlässigkeit haben wir leider nicht erreicht.«
Vor sechs Jahren habe der E-Bike-Sektor das Traditionsunternehmen Winora Group in einen regelrechten Start-up verwandelt: »Wir sind aus unserer Komfortzone heraus und haben unsere Chance genutzt. Innerhalb der letzte sechs Jahre haben wir uns zu einem High-tech-Unternehmen entwickelt.« In diesem Zeitraum habe die E-Performance-Marke Haibike ihren Umsatz verzehnfacht. Mittlerweile würden 70 Prozent des Komplettrad-Umsatzes der Winora-Group auf E-Bikes fallen.
Bei dieser Entwicklung habe man sich manchmal selbst überholt – und würde jetzt Konsequenzen ziehen. O-Ton Puello: »Je mehr Produktzyklen und Modellwechsel, desto weniger Innovationen. Wir wollen diesen Teufelskreis durchbrechen. Wir haben den Mut, den Kollektionswechsel neu zu definieren. Deshalb haben wir einige revolutionäre Neuheiten nach hinten verschoben. Wir kommen erst dann mit Neuheiten heraus, wenn sie tatsächlich ausgereift sind.«
Es geht aber nicht nur um Serienreife, sondern (mit Blick auf die Lieferproblematik) auch um die Lieferkette. Beides müsse synchron vernetzt werden. Aus diesem Grund würde man bei Rahmenbauer Astro – seit 20 Jahren mit der Winora Group geschäftlich eng verbunden – in dessen Produktionsstätte künftig eine eigenen Produktionshalle und Lager für Haibike haben. Astro-Chef Samuel Hu bestätigt, dass derzeit an seinem Produktionsstandort Vietnam eine neue Produktions- und Lagerhalle hochgezogen wird und planmäßig im Oktober 2016 durchstartet. Außerdem würde es im ungarischen Accell-Werk (dort werden die E-Bikes montiert) zu Anpassungen inklusive eigener E-Bike-Task-Force kommen. Somit sei die Lieferfähigkeit für 2017 bei Haibike »das nächste große Ding«.
Mehr zu der eingeleiteten Zukunftsstrategie von Winora Group, den einzelen Marken sowie deren Neuheiten in der kommenden RadMarkt-Ausgabe.

Text/Fotos: Jo Beckendorff

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