ZEG soll Biketec wieder auf Steigflug bringen
Biketec-Firmenchef Andreas Kessler.

Just in der flauesten Ferienzeit liefert die führende Schweizer E-Bike-Marke Flyer die Branchen-Schlagzeile mindestens des Jahres: Die ZEG übernimmt vom Mehrheitsaktionär EGS Beteiligungen AG sowie vom Uraktionär Peter Isler das komplette Aktienpaket der Herstellerfirma Biketec im Emmental.

Mitten in der Saure-Gurken-Zeit und nur ein paar Tage vor den Feuerwerken zum Nationalfeiertag am 1. August sorgt Georg Honkomp damit für einen veritablen Knaller, den niemand erwartet hat.
Stellvertretend für seine Schweizer Branchenkollegen staunt etwa Dirk Kurek, Co-Geschäftsführer des anderen »Swiss made«- Herstellers Komenda AG in St. Gallen: »Ich bin total baff!«. Gleichwohl kommt dieser Verkauf für Branchenkenner nicht ganz überraschend, weil die Schweizer E-Bike-Pioniermarke in teils heftigem Gegenwind stand.
Laut Franz Studer, Präsident des Verwaltungsrates der Biketec AG, sei dem Verwaltungsrat bewusst geworden, dass jetzt im Unternehmen Aufgaben anstehen, die in einem industriellen Verbund effizienter und erfolgversprechender gelöst werden können.
Die ZEG sei der ideale strategische Käufer, weil sich etwa bei einer »Schweizer Lösung« die Herausforderungen nur vergrößert hätten. Im Gegensatz zu einem denkbaren asiatischen Kandidaten garantiere der neue deutsche Besitzer zudem eine ähnliche Firmenkultur.
Solange die Produktion im Emmental besteht, und damit »Schweizer Qualitätsarbeit«, dürfte nichts passieren. Und dafür hat der ZEG-Chef vor versammelter Belegschaft persönlich das Wort gegeben. Als positives Anzeichen ist im Moment zu werten, dass keine Kündigungen ausgesprochen wurden und keine Abgänge aus der Führungscrew absehbar sind.
Eine ausführliche Analyse des Deals des Jahres lesen Sie in der Printausgabe RadMarkt 9/2017, die am 22. August erscheint.
Text/Foto: Peter Hummel

 

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