ZIV: Fahrradbranche weiter im Aufschwung
ZIV-Geschäftsführer Siegfried Neuberger (l.) beim Branchengespräch zur Eurobike.
ZIV-Geschäftsführer Siegfried Neuberger (l.) beim Branchengespräch zur Eurobike.

Von neuer Radelfreude der Deutschen und fahrradfreundlicher Witterung beflügelt startet die deutsche Bikebranche nach einem sehr erfolgreichen Jahr 2014 auch 2105 abermals hervorragend in die Saison. Wie der Zweirad-Industrie-Verband e. V. (ZIV) beim Branchengespräch zur Eurobike heute in Friedrichshafen bilanzierte, haben ein milder Winter und ein freundliches Frühjahr im ersten Halbjahr für gute Absatzzahlen bei den Herstellern gesorgt. Der ZIV kalkuliert mit rund 2,86 Millionen Fahrrädern und E-Bikes, die in Deutschland verkauft wurden. Das sind noch einmal rund zwei Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.

Siegfried Neuberger, Geschäftsführer des ZIV: »Das Jahr 2014 war ein sehr erfolgreiches Jahr für die Fahrradbranche. Umso erfreulicher ist es, dass die Industrie ähnlich positiv in das Jahr 2015 gestartet ist. Gute Marktbedingungen und ein ungebremstes Interesse an dem Produkt Fahrrad stimmen uns zuversichtlich, dass auch das Jahr 2015 ein gutes für die Branche wird.« Produziert wurden im ersten Halbjahr in etwa wieder so viele Fahrräder und E-Bikes wie in den ersten sechs Monaten 2014, nämlich geschätzt 1,6 Millionen.
Die Importsituation hingegen hat sich geändert: Bis April wurden deutlich mehr Fahrräder und E-Bikes importiert als im Vergleichszeitraum des Vorjahres: Die Marktteilnehmer haben sich aufgrund der Währungssituation mit Ware eingedeckt. Werden sonst gut 60 Prozent der Importe im ersten Halbjahr getätigt, so waren es in diesem Jahr geschätzt knapp über 70 Prozent. Die Importe werden daher wohl in der zweiten Jahreshälfte merklich zurückgehen, erwartet der ZIV. Die Exportzahlen liegen tendenziell für das erste Halbjahr leicht unter dem Vorjahresniveau. Wegen der gestiegenen Importe weist die Inlandsanlieferung zweistellige Zuwachsraten gegenüber dem Vorjahr auf. Genau wie die Importsituation selbst sei das unüblich und werde sich in der zweiten Jahreshälfte den Absatzzahlen anpassen.
Ungebremst zeigt sich die Nachfrage nach Elektrorädern: Der ZIV rechnet damit, dass über das gesamte Jahr 2015 ungefähr 520 000 Elektroräder verkauft werden. Mittelfristig werde das Segment E-Bikes in Deutschland einen Anteil von rund 15 Prozent des Fahrradmarktes erreichen. Dies entspreche einer Stückzahl von rund 600 000 E-Bikes.

Fahrrad als Mobilitätslösung mit Zukunft

Der ZIV blickt optimistisch auf die Zukunft des Radelns, denn das Mobilitätsverhalten der Bundesbürger verändere sich rasant, besonders in den Städten. Vor allem Berufspendler setzten immer weniger auf das Auto. Trekkingräder erfreuten sich konstant hoher Nachfrage, weil sie als ideale Mobilitätslösung wahrgenommen werden: sportlich, komfortabel, flexibel, robust und mit Lichtanlage und Gepäckträger voll ausgestattet.

vz/Foto: Michael Bollschweiler

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