Der Zweirad-Industrieverband ZIV legte zur IFMA seine Sicht der Dinge über die erste Hälfte des Fahrradjahres 2001 dar.
Dass diese Zahlen im Vergleich zum guten Vorjahr schlecht dastehen würden, war schon nach dem verregneten Frühjahr klar. Und trotzdem ist der mengenmäßig zweistellig ausfallende Absturz von 14,7 Prozent auf eine Inlandsanlieferung (= heimische Produktion minus Exporte plus Importe) von 2,98 Millionen Einheiten eine bittere Pille. Fairerweise muss man dazu anmerken, dass man mit dieser prozentualen Einbuße im guten Euroschnitt liegt. Nicht nur in Deutschland ist in diesem Jahr Sand im Getriebe. Positiv ist vielleicht auch noch hervorzuheben, dass die genannten verkauften Einheiten in etwa jener Zahl des Halbjahresniveaus von 1999 entspricht.
Zu den Halbjahreszahlen 2001 meint der ZIV: »Während die Zahl der in Deutschland gefertigten Räder mit rund 1,88 Millionen Stück um zirka 15 Prozent rückläufig war, konnte der Export um 5 Prozent auf über 150.000 Fahrräder gesteigert werden. Der Anteil der deutschen Produktion an der Inlandsanlieferung betrug erfreuliche 58 Prozent.« Die Importe schluckten übrigens mit 12 Prozent auch ein zweistelliges Minus. Sie rutschten auf 1,25 Millionen Einheiten.
Deutliche Verschiebungen gab es bei der Herkunft der nach Deutschland rollenden Räder. Hier konnte sich Polen mit ungefähr 290.000 Einheiten – das macht einen guten 10-Prozent-Anteil am deutschen Gesamtmarkt Januar bis Juni 2001 – vor die Taiwaner setzen. Taiwan brachte es auf Platz zwei immerhin noch auf einen Marktanteil von 8 Prozent (ca. 220.000 Einheiten), gefolgt von Litauen (5 Prozent = ca. 160.000 Einheiten), Vietnam (3 Prozent = ca. 100.000), den Niederlanden (3 Prozent = ca. 90.000), Frankreich und Tschechien (je 3 Prozent = je ca. 85.000) sowie Italien (2 Prozent = ca. 75.000 Einheiten). Einen Marktanteil von jeweils einem Prozent erzielten noch Spanien, Indien sowie »Sonstige«.
Somit kamen laut ZIV über 45 Prozent der importierten Bikes aus Osteuropa (01 bis 06/2000: 37 Prozent), ungefähr 29 Prozent aus Asien (34 Prozent) und »nur noch jedes vierte Rad aus dem Bereich der EU«. Hier hat es also auch einige interessante (und zukunftsweisende?) Verschiebungen gegeben.