Wie weit komme ich mit einem Pedelec? Für viele Interessente eine zentrale Frage, die ihm der Händler beim Kauf beantworten soll. Bisher gab es verschiedene Ansätze, die Reichweite einer Akku-Ladung zu ermitteln. Diese Verfahren ließen sich aber nur sehr eingeschränkt vergleichen und reproduzieren. Daher hat der Zweirad-Industrie-Verband e.V. (ZIV) den »Normierten Reichweitentest R200« entwickelt.
Auf Grundlage dieses Tests lassen sich die Reichweiten laut ZIV für Hersteller, Händler und Konsumenten von verschiedenen Pedelecs (sowohl »normalen« als auch S-Pedelecs) objektiv miteinander vergleichen.
Das neue Verfahren kann auf qualifizierten Prüfständen durchgeführt werden. Es zeichnet sich insbesondere durch reproduzierbare Ergebnisse aus. Relevante Einflussgrößen sind beispielsweise die Batterie, das Antriebssystem, der Antriebsstrang und die Bereifung. Zudem hängt die Pedelec-Reichweite sehr stark vom gewählten Unterstützungsmodus ab.
Um die Ergebnisse trotzdem vergleichbar zu machen, werden in dem neuen Verfahren alle Pedelecs auf einen einheitlichen Unterstützungsfaktor von 200 Prozent normiert (daher »R200«). 200 Prozent Unterstützungsfaktor bedeutet hier, dass das Antriebssystem des »Electric Pedal Assisted Cycle« (EPAC) »bei einer Fahrerleistung von 70 Watt zusätzlich mit 140 Watt unterstützt«. Darüber hinaus werden beim »Normierten Reichweitentest R200« die Batteriekapazität und der Energieverbrauch EC200 des EPACs ausgewiesen.
Im Fall von Mountainbikes sind oft die erreichten Höhenmeter interessant. Dazu wäre laut ZIV ein separater Test zu definieren (und ist nicht Thema dieses Tests).
Interessierte Anbieter können sich das Dokument »Normierter Reichweitentest R200« jetzt beim Beuth Verlag über diesen Link zum Preis von 51,20 Euro herunterladen.
Text: Jo Beckendorff/Ernst Brust, Abb.: Beuth Verlag GmbH