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ZIV: Produktionssteigerungen in einem schwierigen 1. Halbjahr 2021

Der Zweirad-Industrie-Verband e.V. (ZIV) hat soeben die Zahlen zum Fahrradmarkt in Deutschland für das erste Halbjahr 2021 veröffentlicht. Demnach konnten Produktion und Export erneut gesteigert werden – trotz aller Widrigkeiten, die aus der Corona-Pandemie entstanden sind.

Das 1. Halbjahr 2021 war schwierig, stellt der ZIV fest und verweist auf die Unterbrechung der Lieferketten wegen Werksschließungen und Rohstoffknappheit, die sich weiter fortgesetzt und teilweise noch verschärft haben. Dennoch konnte die Produktion in Deutschland um 1,8 Prozent zulegen. In den ersten sechs Monaten wurden 1,41 Millionen Fahrzeuge produziert.
Noch größere Steigerungen sind beim Export von Fahrrädern und E-Bikes (Pedelecs) zu verzeichnen: um 10,6 Prozent stieg die Exportmenge, wobei E-Bike (Pedelec) daran einen Anteil von 40 Prozent ausmachen.
Zum Import kommen Zahlen vom Statistischen Bundesamt. Sie weisen für den Zeitraum ebenfalls ein Plus aus. Um rund 11,8 Prozent sind demnach die Importe von Fahrrädern und E-Bikes gestiegen (Anteil E-Bikes 32 Prozent).

Minus bei Fahrrädern ohne Motor

Die gute Nachricht des ZIV: »Auch im zweiten Corona-Jahr ist die hohe Nachfrage nach Produkten der deutschen Fahrrad- und E-Bike-Industrie ungebrochen.« Doch liegt das Interesse der Kunden immer mehr bei den elektrisch unterstützten Fahrrädern. So sind laut ZIV die E-Bike (Pedelec)-Absätze auch im 1. Halbjahr 2021 wieder gewachsen. Der Zweirad-Industrie-Verband schätzt, dass in der ersten Jahreshälfte 2021 1,2 Millionen Fahrzeuge verkauft wurden. Das ist ein Plus von 9,1 Prozent.
Auf der anderen Seite gab es bei den Verkäufen von Fahrrädern ohne Tretunterstützung ein deutliches Minus von 26 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Insgesamt wurden 1,55 Millionen Stück verkauft.
Ausgehend von den Schätzungen des ZIV von circa 2,75 Millionen verkauften Fahrrädern und E-Bikes (Pedelecs) in der ersten Jahreshälfte, ergibt sich insgesamt für alle Verkäufe ein Minus von 14,1 Prozent. Dies resultiere ausschließlich aus dem Rückgang der verkauften Fahrräder ohne Tretunterstützung, heißt es vom ZIV.

Keine kurzfristige Entspannung

Angesichts der anhaltenden Schwierigkeiten auf dem Weltmarkt, rechnet der ZIV mit weiteren negativen Auswirkungen auf die Branche in der zweiten Jahreshälfte und einer mittelfristig angespannten Lage hinsichtlich Rohstoffe, Komponenten und Teilen. »Eine Entspannung wird voraussichtlich erst gegen Ende des nächsten Jahres zu erwarten sein.« So erwartet die Industrie für das Gesamtjahr 2021 einen Verkauf von 1,9 Millionen E-Bikes, also einen leichten Rückgang (rund -2,6 Prozent).
Deutlich höhere Verkaufszahlen von Fahrrädern und E-Bikes (Pedelecs) wären nach Meinung des Industrieverbandes bei höherer Inlandsanlieferung (Produktion + Import) durchaus drin gewesen. Nach seiner Einschätzung wurden im vergangenen Jahr 2020 Produktion und Lagerbestände vollständig verkauft und im ersten Halbjahr 2021 die vorhandenen Kapazitäten vor allem für die Produktion von E-Bikes (Pedelecs) genutzt.
Im Rückblick auf die besonderen Herausforderungen der vergangenen Monate konstatiert Burkhard Stork, Geschäftsführer des ZIV: »Die Unternehmen der deutschen Fahrradbranche haben den Problemen in der Lieferkette getrotzt und mehr produziert als vor Corona. Vor allem die Mitarbeitenden haben unter schwierigsten Umständen einen großartigen Job gemacht. Die Unternehmen haben sich vor allem auf die Produktion von E-Bikes konzentriert, denn die werden im Moment am stärksten nachgefragt.«
Grafiken: ZIV
 

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