Deutliches Beschäftigungsplus in der Radbranche
In den Kernbereichen Herstellung, Handel und Dienstleistungen der Fahrradwirtschaft ist die Beschäftigung von 2019 bis 2022 um 30 Prozent gewachsen. Das geht aus der »Branchenstudie zur Fahrradwirtschaft in Deutschland 2019-2022: Beschäftigung und Unternehmensumsätze« hervor, die der T3 Transportation Think Tank im Auftrag des Unternehmensverbands Zukunft Fahrrad erstellt hat. Einen ausführlichen Bericht über die Ergebnisse lesen Sie im RadMarkt 7/2023, der am 11. Juli erscheint.
Laut einer von Zukunft Fahrrad in Auftrag gegebenen Studie waren im Jahr 2022 mehr als 325.000 Beschäftigte für die Fahrradbranche (inklusive des Fahrradtourismus) tätig, der gesamte steuerbare Umsatz lag bei fast 45 Milliarden Euro.Foto: Zukunft Fahrrad

Im Jahr 2022 waren inklusive des Fahrradtourismus mehr als 325.000 Beschäftigte für die Fahrradbranche tätig, der gesamte steuerbare Umsatz lag bei fast 45 Milliarden Euro.

Die größte Entwicklung der Branche verzeichneten die Dienstleistungen, also das Leasing, Sharing und der Verleih von Fahrrädern: Hier konnte der Umsatz von 860 Millionen Euro im Jahr 2019 auf 3,5 Milliarden Euro im Jahr 2022 mehr als vervierfacht werden. Großer Treiber in diesem Bereich ist das Dienstrad-Leasing. Bereits jedes vierte neue E-Bike ist geleast.

Wasilis von Rauch, Geschäftsführer von Zukunft Fahrrad, wertet die Studie als Beleg dafür, dass das Fahrrad ist vom Lastenrad bis zum E-Bike nicht nur zentraler Treiber der Mobilitätswende ist, sondern auch eine tragende Säule der Wirtschaft in Deutschland. Er fordert: »Wir brauchen eine Fahrrad-Wirtschaftsstrategie und regelmäßige Spitzengespräche der zuständigen Ministerien mit der Branche, um diese zügig umzusetzen.«

Für einen stabilen Fahrradwirtschaftsstandort Deutschland ist laut Zukunft Fahrrad ein Dreiklang aus Ausbau des Radwegenetzes für den Alltagsverkehr, Ankurbeln der Nachfrage und der Förderung von Unternehmen erforderlich. Vorbild sei der Fahrradtourismus. Hier erzeugen gut ausgebaute Radwege, die in Städten und Gemeinden häufig fehlen, hohe Nachfrage und damit Wirtschaftswachstum: Die Zahl der Beschäftigten im Fahrradtourismus stieg bis 2022 auf insgesamt 263.000, die Umsätze wuchsen seit 2019 um 41 Prozent.

Von Rauch: »Erst wenn das Fahrrad fest im Alltag vieler Menschen etabliert ist, wird die Branche unabhängiger von konjunkturellen Schwankungen sein. Die Bundesregierung kann die Alltagsnutzung des Rads durch die verbesserte Förderung von Diensträdern, Cargobikes und Mobilitätsbudgets attraktiver machen. Mit angemessener politischer Unterstützung könnte die starke Fahrradindustrie hierzulande noch mehr leisten. Frankreich oder Portugal machen es vor mit ihrem klaren Bekenntnis zur Förderung der Fahrradwirtschaft vor Ort.«

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