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Accell Group verkündet Produktions-Verlagerung innerhalb Europas und Stellenabbau
Nach der Ende letzten Jahres verkündetem Produktionsverlagerung der deutschen Accell-Marke Ghost in Waldsassen in die Accell-Produktionsstätten Accell Hunland Kft. in Ungarn und Accell Bisiklet Sanayi ve Ticaret A.S. in der Türkei plant Accell Group jetzt zur Vereinfachung ihres Betriebsmodells und ihrer Produktions-Effizienz weitere Maßnahmen ihrer aktuellen Produktionsstruktur. Dieser Prozess führt auch zu einem Stellenabbau in der Accell-Heimat Niederlande.
Accell Group verlegt die Produktion hoher Volumenmodelle in ihre Fabriken Accell Hunland Kft. in Ungarn (Bild) und Accell Bisiklet Sanayi ve Ticaret A.S. in der Türkei.Foto: Jo Beckendorff

Accell Group wird seine beiden in Heerenveen ansässigen Werke zusammenlegen und einen Teil der derzeitigen Produktion in seine anderen europäischen Produktionsstätten verlagern. Mit dieser Umstellung will man von einem dezentralisierten »Haus der Marken«-Betriebsmodell zu einem integrierten Akteur in der Fahrradindustrie mutieren, der seine starke europäische Produktionsbasis besser nutzt, die betriebliche Komplexität verringert und seine Wettbewerbs-Position verbessert.
Heimische Fabriken: Aus Zwei werden Eins
Die beiden Fabriken in Heerenveen werden nicht nur zusammengelegt, sondern sollen sich zu einem Kompetenzzentrum für Forschung und Entwicklung sowie Innovation entwickeln. Dort werden spezielle und schon im vergangenen Jahr nach Heerenveen verlegte Marken und Modelle produziert (zum Beispiel für die Lastenrad-Marken Babboe und Carqon). Um eine stärkere Individualisierung zu ermöglichen und sich als Fabrik zu profilieren, die schnell und flexibel auf die Marktnachfrage nach Premium-Fahrrädern reagieren kann, plant Accell Group auch eine weitere Modernisierung ihrer heimischen Fabrik.
Außergewöhnliche Zeiten verlangen betriebliche Maßnahmen
Die gezielten betrieblichen Veränderungen, die die Niederländer in ihrer gesamten Plattform vornehmen, sollen zusammen mit den letztjährig gesicherten zusätzlichen Finanzmittel dazu beitragen, »die außergewöhnlichen Störungen in der Branche zu überstehen und es für weiteres nachhaltiges Wachstum zu positionieren, sobald sich der Markt erholt.« Die langfristigen Aussichten für das Unternehmen seien weiterhin günstig.
»Ich bin beeindruckt von der Stärke unserer europäischen Produktionskapazitäten und sehe großes Potenzial, diese weiter zu nutzen, um ein effizienteres und weniger komplexes Unternehmen zu werden«, erklärt Accell Group-CEO Tjeerd Jegen, »wir werden weiterhin alle Marken in Heerenveen produzieren, aber ich bin fest davon überzeugt, dass unser Portfolio an Kultmarken von einer weiteren Integration in unsere europäische Plattform profitieren wird. Bedauerlicherweise kann die Verlagerung der Produktion nicht erfolgen, ohne dass bestimmte Funktionen entfallen. Wir sind uns bewusst, dass dies große Auswirkungen auf die betroffenen Menschen haben wird.«
Heißt, dass in Heerenveen voraussichtlich 100 bis 150 Arbeitsplätzen gestrichen werden. »Die vorgeschlagenen Änderungen unterliegen der Beratung durch den Betriebsrat und den lokalen Gesetzen und Vorschriften, wobei die Accell Group auch eng mit den Gewerkschaften zusammenarbeitet, um Klarheit und Unterstützung für alle Mitarbeiter zu gewährleisten«, heißt es in einer Accell-Meldung.
Volumen-Modelle künftig aus den Accell-Fabriken Ungarn und Türkei
Die Pläne der Accell Group zur Vereinfachung der Lieferkette und zur Verkleinerung der Produktionskapazitäten beinhalten die Verlagerung von Modellen mit hohem Volumen in die oben genannten eigenen Fabriken in Ungarn und der Türkei. Diese verfügen bereits über umfassende Fertigungskapazitäten und garantieren so die Fortführung einer qualitativ hochwertigen Produktion für die Kunden.

Text: Jo Beckendorff

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