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EBMA contra Überprüfung des bestehendes EU-Strafzolls auf Fahrräder made in China

Mit jeweils einem offenen Brief hat sich Brian Montgomery in seiner Funktion als Geschäftsführer des Europäischen Fahrrad-Industrieverbandes EBMA sowohl an EU-Handelskommissar Peter Mandelson als auch Dimitrios Vardakis gewandt. Darin äußert er im Namen seiner Mitglieder Besorgnis betreffs der am 28. November 2006 im EU-Amtsblatt veröffentlichen Bekanntmachung einer „Überprüfung des Strafzolls auf Fahrradteile made in China“ (siehe auch RadMarkt 1/07).

In seinem Schreiben an Dimitrios Vardakis aus der Abteilung Directorate-General for Trade verweist Montgomery noch einmal darauf, daß „die chinesische Fahrradindustrie mittlerweile mehr als 80 Prozent der weltweiten Fahrradproduktion in ihren Händen hält – und damit mittlerweile zu 100 Prozent die Märkte USA, Japan, Australien, Rußland und den Mittleren Osten beliefert.“

Zudem würden sie derzeit mit aller Kraft in die Märkte Afrika und Kanada preschen – alles mit dem Ziel, noch mehr Weltmarkt-Anteile zu erobern. Außerdem, so Montgomery, „ist die chinesische Fahrradindustrie bereits an Fabriken oder deren Aufbau in Malaysia, Indonesien, Tunesien und Sri Lanka beteiligt – alles mit der Strategie, in der EU weitere Marktanteile mit unfairen Importtaktiken hinzuzugewinnen“.

Anmerkung des RadMarkts: „Unfaire Importtaktik“ heißt in diesem Fall und aus EBMA-Sicht die Verlagerung der Produktion aus einem mit EU-Anti-Dumping-Strafzoll belegten Land (China) in ein ohne EU-Strafzoll belegtes Land. Somit soll der Strafzoll umgangen werden. Montgomery legt sogar noch nach: „Seit den frühen 90er-Jahren haben die Chinesen niemals ihre von uns oftmals aufgedeckten Tricksereien zur Umgehung des EU-Strafzolls aufgegeben.“

Was Montgomery’s Brief an EU-Handelskommissar Peter Mandelson betrifft, verweist er dort unter anderen auf die Tatsache, daß nur 0,45 Prozent aller EU-Importe mit einem EU-Strafzoll belegt sind: „Bei diesem geringen Marktanteil wäre es doch besser, wenn die EU-Kommission ihre wertvolle Zeit in Arbeitskreise wie beispielsweise die internationale Probleme erfassende Doha-Runde investiert als in irgendwelche Strafzoll-Überprüfungen.“

– Jo Beckendorff –

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