Der Branchenkenner soll die Vorarlberger Marke in eine neue Ära führen. Luksch gilt als ausgewiesener Kenner der Fahrradbranche. Zudem bringt der 50-Jährige wertvolle Erfahrungen aus dem Automotive-Bereich mit. Dort war er unter anderem für BMW und Toyota tätig. Von 2018 bis 2022 war er außerdem CEO und Miteigentümer beim führenden S-Pedelec-Anbieter Stromer. Luksch hat das Schweizer Unternehmen umstrukturiert und finanziell erfolgreich gemacht.
Mit der Bestellung von Jakob Luksch zum neuen Geschäftsführer endet auch das Interim von Stephan Wabnegger. Wabnegger war zunächst – genauer gesagt seit Ende 2022 – als Berater für Simplon tätig. Zum 1. März 2023 wurde er von den Simplon-Gesellschaftern zum Geschäftsführer berufen – wie sich nun herausstellt und nun auch erstmals heißt: »interimistisch«. Trotz dieser verhältnismäßig kurzen Zeit ist es ihm laut Gesellschafter gelungen, die Simplon-Organisation grundlegend zu restrukturieren und zu stabilisieren.
Dabei baute er auf ein Fokusteam aus den Bereichen Produktion, Produktmanagement und Finanzen. Zudem wurden die führenden Positionen in den Bereichen IT, Human Resources (HR) und Marketing neu besetzt. »Dadurch wurden effiziente Strukturen geschaffen und Qualitätssteigerungen in der Montage ermöglicht sowie die Basis für eine erfolgreiche Zukunft gelegt«, heißt es dazu aus der Simplon-Zentrale in Hard am Bodensee.
»Aufgrund der Coronavirus-Pandemie waren die letzten drei Jahre für die gesamte Bike-Branche äußerst anspruchsvoll«, erklärt Martin Walka vom Simplon-Mehrheitseigentümer Hannover Finanz Gruppe, »trotz dieser Herausforderungen hat Stephan Wabnegger in seiner kurzen Zeit als Interims-Geschäftsführer viel bewegt. Mit Jakob Luksch haben wir nun eine langfristige Lösung. Er bringt viel Erfahrung vom Fahrradhersteller Stromer mit und wird uns Sicherheit geben hinsichtlich Organisation, Finanzen, Marke und Verkauf. Wir sind im Gesellschafterkreis von seiner Vision, Simplon als Herzblut-Marke zu führen, überzeugt.«
Die Bestellung von Luksch gilt auch als Weichenstellung für die Simplon Fahrrad GmbH. Schließich ist der Baukasten-Anbieter seit dem Einstieg von Hannover Finanz im Mai 2014 innerhalb weniger Jahre massiv gewachsen. Nun gelte es, die durch die Expansion entstandenen Herausforderungen zu lösen und das Unternehmen auf nachhaltige Art und Weise in die Zukunft zu führen. Dazu gehöre »der Abbau der durch die aktuelle globale Wirtschaftssituation entstandenen Lagerbestände, die Implementierung der fortschreitenden Digitalisierung und die Stärkung des Standortes in Hard sowie Verbesserungen im Hinblick auf die Zusammenarbeit mit dem stationären Fahrrad-Fachhandel.«
Apropos Fachhandel: die Beziehung zum stationären Fachhandel, die gerade in der Corona-Zeit extrem gelitten haben soll, ist neben dem Fokus auf den Kernmarkt und einer Neuausrichtung der Marke Simplon eines der zentralen Ziele von Luksch und dem neuen Fokus-Team aus den oben genannten Geschäftsbereichen.
Text: Jo Beckendorff/Simplon