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Giant Group 01-03/2023: China-Verkäufe top, im Westen flop
Der Abbau von Lagerbeständen auf den europäischen und nordamerikanischen Märkten sowie der höheren Vergleichsbasis mit dem Vorjahr haben sich auch auf das erste Quartalsergebnis von Taiwans führenden Fahrradproduzenten Giant Manufacturing Company Limited (alias Giant Group) direkt ausgewirkt. So mussten die Taiwaner im Vergleich zu 01-03/2022 einen Umsatzrückgang von 9,6 Prozent auf nunmehr alles in allem 20,12 Milliarden TWD (598,64 Millionen Euro) schlucken.

Insgesamt sieht Giant mit Blick auf die allgemeine Lage der Weltwirtschaft und der Tatsache, dass der Markt derzeit eine Bestandsanpassung durchläuft, für die Fahrradindustrie ein schwieriges Jahr 2023 voraus:
Betrachtet man die Entwicklung der Eigenmarken von Giant (Cadex, Giant, Liv, Momentum) im ersten Quartal auf Basis der lokalen Währung, so zeigte allerdings der Inlandsumsatz in China eine erfreuliche beste Entwicklung: dank Erholung der Verbraucherausgaben nach der Pandemie und des gestiegenen Gesundheits-Bewusstseins der chinesischen Verbraucher steigt die Zahl der Radfahrer – was die Nachfrage nach Fahrradprodukten auf mittlerem bis hohem Niveau ankurbelte und im ersten Quartal des Jahres zu einem Umsatzanstieg von über 50 Prozent führte.
Die Umsätze von Giant in Europa und Nordamerika wurden hingegen durch höhere Lagerbestände bei den Einstiegs- und Mittelklasse-Produkten beeinträchtigt. Hier gingen die Umsätze im hohen einstelligen bzw. zweistelligen Bereich zurück. In Europa sorgte der kalte Frühling für einen späten Saisonstart. So konnten auch Lager-Überbestände nicht abgebaut werden.
Interessant: E-Bike-Verkäufe hielten im ersten Giant-Quartal 2023 einen Anteil von 32 Prozent des Konzernumsatzes in ihren Händen – wobei hier Europa weiterhin der wichtigste Markt ist.
Aufgrund von Preisnachlässen und einer geringeren Produktionsauslastung sank auch die Bruttomarge mit 21,9 Prozent auf das Niveau von vor der Pandemie. Der Betriebsgewinn belief sich auf 1,69 Milliarden TWD (50,29 Millionen Euro, minus 27,3 Prozent). Der Nettogewinn vor Steuern sank sogar um 41,3 Prozent auf 1,52 Milliarden TWD (50,28 Millionen Euro). Giant begründet das mit »nicht-operativen Aufwendungen wie Wechselkurs-Verluste in Höhe von 82 Millionen TWD (0,24 Millionen Euro) gegenüber einem Wechselkurs-Gewinn von 230 Millionen TWD (0,69 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum 01-03/2022) und einen Anstieg der Zinsaufwendungen.
Der Nettogewinn nach Steuern belief sich auf 836 Millionen TWD (2,49 Millionen Euro, minus 54,1 Prozent). Darüber hinaus stiegen laut Giant die Steueraufwendungen im ersten Quartal aufgrund des Anstiegs der nicht ausgeschütteten Gewinnüberschüsse und der Verringerung der anwendbaren Steuervorteile.
Ausblick
Obwohl es kurzfristig viele Herausforderungen gibt, werden laut Giant die drei Haupttrends – E-Mobilität, Umweltfreundlichkeit und Fitness – weiterhin den Verkauf von Produkten des mittleren bis hohen Leistungsniveaus vorantreiben. Was das mittel- bis langfristige Wachstum der Fahrradbranche betrifft, bleiben die Taiwaner optimistisch.
Mehr Info über den plötzlichen Abbruch der Anfang des Jahres kommunizierten Pläne einer Übernahme einer Minderheitsbeteiligung an US-Smart Bike-, -Powermeter- und -Fahrrad-Computer-Spezialisten Stages Cycling LLC in einer separaten News.

Text: Jo Beckendorff

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